In Shenyang ist am 20. Juni die dritte Station der “Deutschlandpromenade” zu Ende gegangen. Die bewährten Pavillons des Münchener Künstlers Markus Heinsdorff waren seit 12. Juni im herrlichen Sun Yat Sen-Park im Zentrum der Stadt aufgestellt. Neben den bisherigen Teilnehmern Allianz, BASF, Daimler, Deutsche Bank, DHL und Siemens, zeigte sich in Shenyang zum ersten Mal nach Nanjing auch wieder Baden-Württemberg. Mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung war die institutionelle Seite der Bundesrepublik auf der Promenade vertreten, die Provinz Liaoning und die Stadt Shenyang haben ebenfalls je einen Pavillon bezogen. Finanziert vom Außenministerium, dem Asien Pazifikausschuss der deutschen Wirtschaft und der Initiative “Deutschland- Land der Ideen”, präsentiert sich die Bundesrepublik seit 2007 nacheinander in Nanjing, Chongqing, Guangzhou, Shenyang, im kommenden Herbst in Wuhan und zuletzt im Sommer nächsten Jahres im Rahmen der EXPO in Shanghai.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Antworten auf globale Herausforderungen vor die sich China und Deutschland gleichermaßen gestellt sehen: wie kann zukunftsweisende Stadtplanung und Architektur aussehen? Wie kann Mobilität auch in Zukunft sichergestellt werden, ohne zu inakzeptabler Umweltbelastung zu führen? Wie lässt sich im Prozess der Urbanisierung der Welt öffentliches Leben, Sport, soziale und kulturelle Einrichtungen in einer Weise organisieren, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden? Beispiele aus Deutschland und Europa sollen Kooperationsprojekte in China anregen. Den Veranstaltern geht es darum, für Deutschland als verlässlichen und leistungsfähigen Partner bei der Lösung von Problemen zu werben, die kein Land mehr im Alleingang bewältigen kann. Bewusst wird dabei der Kontakt zu den Millionenstädten der chinesischen Provinz gesucht, denn diese sehen sich den Folgen einer beschleunigten Urbanisierung in besonderem Maße ausgesetzt.
Die Station in Shenyang, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Liaoning, war mit rund 300 000 Besuchern besonders erfolgreich. Die attraktive Umgebung im weitläufigen, mit altem Baumbestand versehenen Sun Yat Sen -Park, trug erheblich dazu bei, die Shenyanger zu einem Bummel über die Deutschlandpromenade zu verführen. Work-shops und Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen aus Wirtschaft, Kultur und Urbanisierung zogen regelmäßig zahlreiche Besucher an, die in Diskussionen engagiert ihre Erwartungen an die Zukunft ihrer Stadt artikulierten. Die Jugend der Stadt begeisterte sich vor allem für die allabendlichen Konzerte von mehr als dreißig chinesischen und deutschen Sängern und Gruppen nahezu aller Richtungen populärer Musik: von Heavy-Metal zu Schmuserock, Elektropop, Folk, Hip-Hop und Mittelalter-Rock.
Am Ende der neun Tage der Promenade war Sonderbotschafter Dr. Wolfgang Röhr, der die Veranstaltungsreihe von Seiten des Auswärtigen Amtes begleitet, voll des Lobes für die perfekte Zusammenarbeit mit der Provinz- und Stadtverwaltung: “Das Engagement der Stadtväter bei der Organisation der Veranstaltung und der Bereitstellung von Ressourcen war absolut vorbildlich! Shenyang hat den stärksten Eindruck aller bisherigen Stationen bei mir hinterlassen." |