Compass (Satellitennavigation)
Compass ist der Name des chinesischen Satellitennavigationssystems. Im Jahre 2008 soll die bis dahin erreichte Abdeckung Asiens mit Navigationssignalen für die Verkehrssteuerung, die Wetterüberwachung, die Suche nach Ölfeldern, die Überwachung von Waldbränden sowie den Aufbau von Telekom-Verbindungen genutzt werden. Bei geplanter Fertigstellung des globalen Systems im Jahre 2010 wird es aus 4 geostationären Satelliten, 12 Satelliten auf geneigten geosynchronen Bahnen und 9 Satelliten mit Flugbahnen in der Entfernung von 22 000 km über der Erde bestehen. Als Genauigkeit für die öffentliche Nutzung werden 10 m für die Position und 0,2 m/s für die Geschwindigkeit angegeben.
Die geostationären Satelliten tragen den Namen Beidou (chin.北斗, Běidǒu für das Sternbild Großer Bär). Beidou-1A und -1B wurden am 30. Oktober und 20. Dezember 2000 gestartet. Jedoch werden erst die Satelliten der Serie 2 Bestandteil des Navigationssystems. Sie sollen die Positionen über dem asiatisch-pazifischen Raum auf 58,75°O, 80°O, 110,5°O und 140°O einnehmen. Beidou-2A (alter Name: Beidou-1C) ist seit dem 24. Mai 2003 im All. Der vierte Satellit (der Probleme beim Ausfahren seiner Sonnensegel hatte)wurde Anfang Februar 2007 in die Umlaufbahn geschossen, ein fünfter am 14. April 2007.
Da China gleichzeitig am europäischen System Galileo beteiligt ist, bleibt unklar, ob Compass vollständig ausgebaut werden wird. Allerdings gab der Raumfahrt-Direktor der China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) Zhang Xiaojin in einem Fernsehbericht der Nachrichtenagentur Xinhua im Januar 2009 bekannt, dass China das System in den nächsten Jahren erheblich ausbauen will. Bis zum Jahr 2015 sollen mehr als 30 chinesische Navigationssatelliten (allein 2009 und 2010 insgesamt 10) ins All gebracht werden, die eine globale Abdeckung ermöglichen, auf deren Grundlage ein Regelbetrieb eingerichtet werden kann. |