Um Traumata bei Beamten in Beichuan in der Provinz Sichuan zu überwinden, hat die Regierung des Autonomen Kreises Beichuan der Qiang-Nationalität am 26. April ein Dokument über die weitere Versorgung der Beamten im Erdbebengebiet veröffentlicht. Dies ist das zweite Dokument seit dem „Erdbeben vom 12. Mai 2008", das auf die Betreuung traumatisierter Staatsdiener Bezug nimmt.
Das Erdbeben hat auch unter der Beamtenschaft in Beichuan zahlreiche Opfer gefordert. Statistiken zufolge sind im ganzen Landkreis 436 Beamte ums Leben gekommen, was mehr als 20 Prozent des Personalbestands entspricht. 90 Prozent aller Staatsdiener haben Angehörige verloren. Die Überlebenden stehen noch immer unter starkem psychischen Druck.
Im neuen Dokument ist geregelt, wie man mit der gegenwärtigen Situation innerhalb der Beamtenschaft umgehen soll. Beamte, die durch das Erdbeben ihre Familienangehörigen verloren haben oder nur sehr schwer ihren Alltag bewältigen können, sollen psychologische Hilfe und andere Unterstützung erhalten.
Am 12. Mai wird in Beichuan ein Zentrum für psychologische Hilfe für Staatsdiener gegründet. Eine Gruppe von Psychiatern und Psychologen werden allen Beamten in Beichuan bei der Bewältigung ihrer Traumata helfen. Bis Ende Juni sollen zudem ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Bestandsaufnahme der medizinischen Situation der Betroffenen zu erhalten. Wird ein medizinischer Befund erteilt, haben die Betroffenen Anspruch auf eine kostenfreie Therapie.
Neben psychologischen Hilfsangeboten werden weitere Maßnahmen zur Entlastung der Beamten von psychischem Druck angeboten. So ist es zum Beispiel Beamtinnen, die durch das Erdbeben ihr Kind verloren haben, gestattet, ein weiteres Kind zu bekommen. Während der Schwangerschaft können sie sich zudem einer Therapie unterziehen. Ein Bauprojekt zu Gunsten derjenigen Bürger, deren Wohnungen im Erdbeben zerstört wurden, wird lanciert. Im Rahmen dieses Projekts ist garantiert, dass jeder Beamte die Zuteilung einer Wohnung beantragen kann. |