Ng Kwong Fung, Manager der ’Ah Yat Abalone Group’, dem zweiten Partner der Restaurantgründung und in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zu Ng Cher Yew, nennt als Zielgruppe die städtische Mittelklasse mit einem Jahreseinkommen ab 60 000 Yuan (etwa 6820 Euro). Ng leitet 23 weitere asiatische Restaurants, die auf Meeresfrüchte spezialisiert sind und in Singapur, Malaysia, Indonesien, Hongkong und Shanghai ihre Tore geöffnet haben.

„Mitten in der Finanzkrise ist es schwer, mit großen Restaurants zu bestehen. Imbisse sind hingegen weniger betroffen", so Herr Ng von der Firma 'Ar Yat Abalone’. Laut Ng ist der Umsatz der 'Ar Yat Abalone Meeresfrüchte- Restaurants’ in den vergangenen Monaten weltweit um zehn Prozent zurückgegangen.

Um die Betriebskosten zu senken, haben beide Firmen eine gemeinsame Großküche eingerichtet, in der das Essen für die Schnellrestaurants schon halbfertig zubereitet werden kann. Das neue Geschäftsmodell soll den Firmen über ein hartes Jahr hinweghelfen.

Experten glauben, dass Preissenkungen bei Luxusgütern auf lange Sicht das Image von exklusiven Marken beschädigen, weil die Verbraucher dann generell niedrigere Preise erwarten. „Je höher der Preis ist, desto besser verkauft sich die Ware. Luxuriöse Marken verlieren ihre Anziehungskraft, wenn ihr Preis sinkt", sagt Michael Ouyang, der chinesische Vertreter der „World Luxury Association".

Bisher hat der Großteil der Kunden der beiden Spezialitätenanbieter positiv auf den neuen Trend reagiert und entsprechende Wertungen auf dianping.com abgegeben, einer populären Website für Restaurant-Kritik.

Jenny Wu und ihr Mann haben nach der Arbeit die U-Bahn genommen, um das Restaurant zu besuchen: „Ich denke, dass dies ein sehr gutes Geschäftsmodell ist. So sind mehr Menschen in der Lage, sich gutes Essen zu leisten. Ich werde mit meinen Freunden und Eltern wiederkommen", so die 30-jährige Wu, Geschäftsführerin einer chinesischen Firma. Sie hat sich für das Angebot des Tages entschieden: Abalone und eine Haifischflossensuppe für 58 Yuan, knapp 6,90 Euro.