Die nordostchinesische Provinz Jilin ist ein beliebtes Winterurlaubsziel.
Mitte November verwandeln sich große Teile der Provinz Jilin in eine märchenhafte Winterwelt. Schnee bedeckt Wälder, Städte und Dörfer. Alles ist weiß. Der Chagan-See, die Stadt Changchun, die Stadt Jilin und das Changbai-Gebirge sind Top-Adressen für einen Winterurlaub in Jilin.
Der Chagan-See liegt im Westen der Provinz Jilin. Der See hat eine Fläche von etwa 420 Quadratkilometern. Am Chagan-See fließen der Songhua-Fluss und der Nenjiang-Fluss vorbei. Gegen Ende Dezember friert der See zu. Die dortigen Fischer, die seit Generationen am See leben, brechen im tiefsten Winter das dann ein bis zwei Meter dicke Eis auf, um zu fischen.
Eis aufbrechen und dann fischen. Das ist eine mehr als 1000 Jahre alte Tradition der Menschen am Chagan-See.
Vor dem eigentlichen Fischfang findet jedoch noch eine bestimmte Opferzeremonie statt. Dabei bringt man dem Gott des Sees Opfer dar. Die Fischer legen Zucker, in Öl gebratenen Reis, Früchte und Milchkuchen auf das Eis, zünden Weihrauch an und tanzen um die Opfergaben. Lamas werden zu dieser Zeremonie eingeladen, um Sutren vorzulesen. Anschließend wirft man die Opfergaben durch ein aufgeschlagenes Loch in den See. Ein älterer und erfahrener Fischer liest währenddessen die Segenswünsche für den Seegott.
Das Netz, welches die Fischer in den See werfen, ist schmal. Es ist meist drei Kilometer lang, aber nur zwei Meter breit. Begleitet von speziellen Fischerliedern ziehen vier Pferde das lange und pralle Netz aus dem See. Fische drehen und winden sich in dem Netz, man kann sogar Wasserdampf sehen.
Auf dem Ufer stehen Touristen, die den Fischfang beobachten:
"Ich bin von der Stadt Changchun aus an den See gefahren. Der traditionelle Fischfang ist einzigartig. Eine derartige Form des Fischfangs kann man sonst nirgendwo in China sehen."
"Das ist interessant. Ich habe von dieser Art Fischfang nur gehört. Nun beobachte ich es zum ersten Mal. Es ist einfach beeindruckend."
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