Neues Joint Venture stärkt Chinas Position gegenüber den Global Playern des internationalen Saatgutmarktes .
Maisernte in Dangyang in der Provinz Hubei (Quelle: Xinhua)
Die Yuan Longping Hi-Tech Agriculture Co. Ltd.(Longping Hi-Tech), benannt nach dem Vater des Hybridreis in China, hat am 10. Februar angekündigt, ein Joint Venture mit einem Tochterunternehmen von Vilmorin & Cie einzugehen.
In der Stellungnahme heißt es, dass die beiden Firmen in China ein Joint Venture aufbauen werden, dass der Erforschung, der Produktion und dem Verkauf von hybriden Mais-, Weizen- und Ölfruchtsorten dient. Longping Hi-Tech wird 120 Millionen Yuan (13,1 Millionen EUR) für einen Anteil von 60 Prozent am Joint Venture investieren. Vilmorin Hong Kong Ltd., ein Tochterunternehmen von Vilmorin & Cie, wird mit 80 Millionen Yuan (8,8 Millionen EUR) 40 Prozent zum Unternehmen beitragen. Die beiden Seiten sind zudem darüber eingekommen, einen fünfprozentigen Aktienanteil dem Management des Joint Ventures zuzusprechen. Die Firmengründung muss noch von der Regierung abgesegnet werden.
Longping Hi-Tech ist ein forschungsorientiertes Unternehmen aus dem Bereich Agrartechnologie, das im Juni 1999 von der Hunaner Akademie für Agrarwissenschaften (HAAS), dem Hunaner Zentrum zur Erforschung des Hybridreises und Yuan Longping, Mitglied der Akademie für Ingenieurwissenschaften gegründet wurde. Im Mai 2000 ist die Longping Hi-Tech an die Börse in Shenzhen gegangen. Im Dezember 2004 ist die Hunan Xindaxin Co. Ltd. nach Erwerb des Anteils der HAAS zum Hauptaktionär des Unternehmens geworden.
Neben dem Kerngeschäft Saatpflanzen von Hybridreis bietet die Firma auch Dienstleistungen im Bereich Agrartechnologie an.
Seit dem Jahr 2000 hat das Unternehmen seinen Umsatz jedes Jahr um etwa 50 Prozent steigern können, die Gewinne sind um 35 Prozent gestiegen. Das Gesamtvermögen erhöhte sich von weniger als 200 Millionen Yuan (21,8 Millionen EUR) auf über 2,1 Milliarden Yuan (228,9 Millionen EUR). Die Asia and Pacific Seed Association hat 2004 die Longping Hi-Tech als eine der größten Saatgut-Unternehmen Asiens bezeichnet.
Nach einer Mitteilung von Longping Hi-Tech Anfang Februar hat das Unternehmen im Jahr 2010 ein Wachstum von 50 bis 70 Prozent zu verzeichnen gehabt, wobei sich der Reingewinn zwischen 72,7 und 82,4 Millionen Yuan (7,9 und 89,8 Millionen EUR) bewegte, während es im Vorjahr nur 48,47 Millionen Yuan (5,3 Millionen EUR) gewesen waren.
Vilmorin & Cie ist hauptsächlich auf dem Markt für Gemüse- und Feldfruchtsaatgut engagiert. Das französische Unternehmen Groupe Limagrain, das an der Pariser Börse notierte viertgrößte Saatgut-Unternehmen der Welt, hält einen Anteil von 72 Prozent an Vilmorin & Cie. Vilmorin Hong Kong Ltd. ist ein Tochterunternehmen von Vilmorin & Cie mit Sitz in Hongkong.
Mit Gründung des Joint Ventures geht man davon aus, dass Longping Hi-Tech für Groupe Limagrain der Türöffner zum chinesischen Markt wird. Die Franzosen werden Longping Hi-Tech ihre Erfahrung bei Forschung, Entwicklung und Marketing in Sachen Mais-Saatgut liefern.
Mais auf dem Vormarsch
In China ist Mais nach Reis die zweitwichtigste Getreidegattung. Auf 22 Prozent der Agrarflächen des Landes wird Mais angebaut, diese Kulturpflanze liefert 25 Prozent des Gesamtertrags chinesischen Getreides – und der Anteil wächst, denn nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hat Mais in den Jahren 2003 bis 2007 mit 44 Prozent die höchste Zuwachsrate aller Getreidegattungen zu verzeichnen gehabt. Dementsprechend werden immer mehr Agrarflächen mit Mais bebaut, wodurch auch die Nachfrage nach Saatgut eine steigende Tendenz aufweist. Da der Bruttogewinn beim Verkauf von Mais-Saatgut höher ist als bei anderen Getreidegattungen, ist der Markt heftig umworben.
Tong Pingya, Forscher am Institut für Pflanzenzucht und –anbau bei der Akademie für Agrarwissenschaften (CAAS), sagt, dass 90 Prozent aller Saatgutproduzenten in China auf dem Maismarkt aktiv sind. Allerdings gibt es keinen hohen Konzentrationsgrad in der Branche. Großunternehmen haben lediglich einen Anteil von 30 Prozent, während sich der Löwenanteil gleichmäßig unter einer Vielzahl von kleinen und mittleren Firmen verteilt. Nach Angaben der Akademie für Agrarwissenschaften wurden im Jahr 2009 in China 110 000 Tonnen Mais-Saatgut im Wert von fünf Milliarden Yuan (545 Millionen EUR) verkauft.
|