Shereen Maniar Muhammad (21)kam mit ihrer Familie vor fünf Jahren nach Yinchuan.
Als die Kaiser der chinesischen Han Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) die Seidenstraße für den Handel mit Europa und Afrika öffneten, reisten auch Einwanderer aus dem Nahen Osten entlang der Seidenstraße in den Nordwesten Chinas und ließen sich dort nieder, wo heute das Autonome Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität liegt.
Jahrhunderte später zeigt die Geschichte von Shereen Maniar Muhammad, dass sich die Geschichte wiederholt.
Die lebhafte 21-jährige kam vor fünf Jahren nach Yinchuan, der Hauptstadt Ningxias, als ihr Vater Maniar Muhammad Ali mit der fünfköpfigen Familie aus dem stürmischen Bagdad, der Hauptstadt des Iraks, in das friedliche Ningxia übersiedelte.
Beinah 36 Prozent der 6,6 Millionen Einwohner Ningxias gehören der ethnischen Gruppe der Hui an, die meist Muslime sind. Während man sich im Nahen Osten auf intensiveren Handel mit China vorbereitet, lernt man in Ningxia Arabisch, so dass der Kulturaustausch mit dem Nahen Osten stärker wird.
Ali kam nach Ningxia, um an der Ningxia Muslim International Language School Arabisch zu unterrichten. Dort lernten auch seine vier Kinder Chinesisch. Vor drei Monaten begann Shereen bei dem neuen arabischen Programm von Ningxia Radion und TV. Sie präsentiert „Arabisch Lernen", eine Sendung, die täglich um 19:50 fünf minutenlang Jugendlichen die arabische Sprache näher bringen soll.
Es gibt aber weitere Gründe, weshalb man sich in Ningxia auf Arabisch konzentriert. Die Region möchte ein Bindeglied zwischen China und der muslimischen Welt, besonders der arabischen Welt, werden. Die nächste „China-Arab States Expo", die alle zwei Jahre stattfindet, wird vom 10. bis zum 13. September in Yinchuan stattfinden, weshalb Arabischkenntnisse dann sicher nützlich sein werden.
Shereen gibt zu, dass sie Bagdad vermisst. Doch man ist dort zuhause, wo das Herz ist. Und nun ist ihr Herz in Ningxia, schließlich ist sie seit drei Jahren mit Abdul Karim verheiratet, der in Ningxia aufgewachsen ist. |