21-09-2010
Kultur und Kunst
Geselligkeit zum Mondfest
 

Das Mondfest ist das zweitwichtigste traditionelle Fest in China. Es fällt auf den 15. Tag des achten Monats nach dem chinesischen Mondkalender. Im Herbst ist das Wetter in großen Teilen Chinas trocken und kühl. Der Herbstvollmond scheint zu dieser Zeit immer besonders hell und groß zu sein. Dies ist zugleich auch ein Symbol für die Familienzusammenführung.

Am Abend des Mondfestes sitzt die ganze Familie zusammen im Innenhof oder auf dem Balkon und genießt die herbstliche Kühle sowie den silbernen Mondschein.

Da das Mondfest ein Familienfest ist, ist das Heimweh bei denjenigen, die nicht zu diesem Anlass nach Hause zurückkehren können, natürlich besonders groß.

Das Mondfest ist also ein Tag des Zusammenseins und des Vermissens.

Das Mondfest ist in China ein gesetzlicher Feiertag, im Mai 2006 wurde es zudem in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Das Mondfest hat zwar seinen Ursprung in China, in den vergangenen Jahrhunderten wurde es aber auch in den Nachbarländern populär. Heute ist das Mondfest ein traditionelles Fest in Japan, Vietnam und auf der koreanischen Halbinsel.

 

Mondkuchen

Mondkunchen

Ohne Mondkuchen ist kein Mondfest komplett. Der Mondkuchen ist meist rundförmig wie der Vollmond und gilt ebenfalls als ein Symbol der Familieneintracht. Ursprünglich eine Opfergabe für die Göttin des Mondes, wurde der Mondkuchen allmählich zu einer kulinarischen Spezialität zum Mondfest.

Mondkuchen wird gebacken, Zutaten sind unter anderem Mehl, Kochöl, Dattel- und Bohnenbrei, Eigelb sowie Nüsse, etwa Wal- und Erdnüsse - eine beliebte Füllung. In alten Zeiten wurde Mondkuchen immer in den eigenen vier Wänden gebacken, seit der Industrialisierung bieten auch immer mehr Bäckereien Mondkuchen an. Mittlerweile werden Mondkuchen mehr in Geschäften gekauft als zu Hause selbst gemacht.

 

Legende

 
Chang'e
 

Der Mond regt die Phantasie an. Besonders in der Nacht des Mondfests, wenn der Vollmond hell am Himmel hängt, erzählt man sich gerne eine der vielen Legenden und Sagen aus China rund um den Mond.

In der Poesie wird der Mond gerne auch dichterisch umschrieben, und etwa „Eisrad" oder „Teller aus Jade" genannt. Der große Dichter Li Bai (701 bis 762) schrieb in einem Gedicht:

 

Als kleines Kind kannte ich den Mond nicht.

Ich nannte ihn einfach „weißen Teller aus Jade".

Manchmal dachte ich, es könnte auch ein magischer Spiegel sein.

Ich sehe im Mond Schatten der Unsterblichen

und die üppige Krone der Duftblüten.

Das Kaninchen hört wohl nie mit dem Zerkleinern der Heilkräuter auf.

 

In diesen Versen findet man die am weitesten verbreiteten Legenden über den Mond.

Im Volksmund heißt es, auf dem Mond thront ein majestätisches Schloss – das Guanghan-Schloss. Bewohnt wird das Schloss von Chang'e, der schönen Mondgöttin. Die erste chinesische Mondsonde wurde daher auch nach ihr benannt. In der Legende heißt es, Chang'e lebe einsam auf dem Mond, ihr einziger Begleiter sei ein Kaninchen aus Jade. Das Fabeltier hat zudem eine andere Aufgabe: es zerstößt Heilkräuter in einem Mörser.

Von unserer Erde aus betrachtet, sehen die Mondkrater wie üppige Baumkronen aus. Wie die Volkssage erzählt, soll neben dem Schloss Guanghan ein hoher Osmanthusbaum stehen, der große Schatten spendet. Bei Vollmond soll Göttin Chang'e dann gerne die Blüten pflücken und Osmanthus-Likör daraus machen.

 

Nützliche Ausdrücke zum Mondfest

Hier lernen Sie einige nützliche Ausdrücke, die Sie zum Mondfest verwenden können, um Ihren chinesischen Freunden zum Fest zu gratulieren.

 

中(zhōng)秋(qiū)节(jié): das Mondfest

 

中(zhōng)秋(qiū)节(jié)快(kuài)乐(lè): Alles Gute zum Mondfest!

 

月(yuè)亮(liang): der Mond

 

月(yuè)饼(bing): der Mondkuchen

 

团(tuán)圆(yuán): die Familienzusammenführung

 

兔(tù)子(zi): das Kaninchen (Quelle: Radio China International)