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Zhoukoudian war eine der ersten chinesischen Stätten, die in die Welterbeliste aufgenommen wurden.
Damit soll Schluss sein. Alle Ebenen – national. regional und lokal – sollen mithelfen, das chinesische Kulturerbstätten der Welt zu schützen. Insbesondere die SACH hat sich hier hervorgetan. Wie zum Beispiel im Fall der Yungang-Grotten in Datong, Shanxi-Provinz.
Die Grotten wurden erst 2004 in den Welterbestatus erhoben – doch die Konsquenzen folgen rasch: Luftverschmutzung, sauerer Regen, Kohlenstaub und die Abgase der Umgebung haben der Stätte seitdem zu schaffen gemacht.
Im vergangenen Jahr schritt die Stadtregierung von Datong schließlich ein. Für 560 Millionen Yuan ($82,4 Millionen) ließ sie die direkte Umgebung der Grotten komplett umbauen. Doch dies barg bereits neue Probleme: Das Ausheben eines künstlichen Sees und die im historischen Stil gehaltenen neuen Straßen und Plätze um Umkreis der Grotten verstießen gegen Auflagen der Zentralregierung, die zum Schutz der Grotten erlassen wurden. Schließlich musste die SACH das Problem lösen.
„Mehr als die Hälfte der chinesischen Kulturerbstätten der Welt sind Besichtigungsstätten. Dass dort vestärkt Touristen hinkommen, ist unausweichlich. In der Vergangenheit haben an diesen Stellen die wirtschaftlichen Interessen überwogen, doch jetzt setzen wir mehr auf eine nachhaltige Entwicklung der Stätten", sagte Zheng Bingxiu, Vize-Direktor der Verwaltung der Wutai-Mountain-Scenic-Area.
Seit 2009 ist der Wutai-Berg Weltnaturerbe. In Einklang mit dem Schutzplan wurde seitdem der äußere Ring um den Berg umgebaut. Außerdem arbeitet die Verwaltung an einem Konzept, das den einen vernünftigen Umgang mit Touristen und Abgasen direkt im geschützen Bereich sicherstellen soll.
„Die Auszeichnung zum Welterbe bringt heutzutage mehr Verantwortung mit sich. Es ist nicht mehr nur eine Ehre", so Zheng.
Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Einsatz des Überwachungssystems ist der Erhalt der Stelle des 500 000 Jahre alten Peking-Menschen. Kürzlich begann dort, in Zhoukoudian, Beijing, der Bau eines neuen Museums. Es soll achtmal so groß werden, wie das bisherige.
Zhoukoudian war eine der ersten chinesischen Stätten, die in die Welterbeliste aufgenommen wurden. Damals, 1987, gab es noch keine effektiven Maßnahmen, die den Schutz der Stätte sicherstellen sollten. In den letzten Jahren wurde jedoch einiges getan. Man habe in Einklang mit dem World Heritage Committee Schutzprojekte wie eine Pufferzone um die Stätte eingerichtet. Weitere Maßnahmen würden nun kontinuierlich überprüft, so Yang Haifeng, Kurator des Museums.
Trotz dieser Erfolge gibt es immer noch Schwierigkeiten beim Schutz der Kulturerbstätten der Welt. China hat noch keine einheitliche Behörde, die sich um die Einrichtungen kümmert. Das Palastmuseum untersteht zum Beispiel der Zentralregierung, während der Sommerpalast der Beijinger Stadtverwaltung unterliegt. Auch andere Lokalregierungen verwalten ihre Stätten selbstständig und überwachen sich somit praktisch selbst. Das führt zu Ineffizienzen in den Management-Strukturen.
Hier brauche es schärfere Gesetze, so Guan, da die Kulturerbstätten der Welt ohne rechtliche Garantien nicht effektiv geschützt warden könnten. „Eine Verwarnung oder so sogar das Aberkennen des Titels sind sicherlich harte Strafmöglichkeiten, sie schützen aber nicht die Stätten. Wenn diese einmal beschädigt sind und dann ausgeschlossen werden, verschlimmert dies das Problem noch."
Deshalb, so Guan, muss der Schutz des Welterbes die gemeinsame Aufgabe von Volk und Regierung sein: „Es ist unsere Verantwortung gegenüber der Menschheit." |