Literarisches Schaffen
Als Dichter erlangte Cao Cao vor allem durch die Prägung des Jian'an-Stils Berühmtheit, den auch seine Söhne Cao Pi und Cao Zhi aufnahmen. Jian'an war der Äraname des Kaisers zur Zeit, als Cao Cao ihn lenkte (196–220). Der ruhige, weltmüde Duktus der Gedichte dieser Zeit sind charakteristisch für das Ende der Han-Dynastie. Sie handeln oft von der Endlichkeit und Kürze des Lebens und stellen ein Bindeglied zwischen den frühen Volksliedern und der gelehrten Dichtung dar. Eines der berühmtesten Gedichte Cao Caos ist der Achtsilber Wenn auch die Schildkröte ein langes Leben hat, das er in den Herbstjahren seines Lebens verfasste.
"Wenn auch die Schildkröte durch Zauber lange lebt, sind ihre Tage doch gezählt. Wenn auch geflügelte Schlangen durch die Lüfte fliegen, müssen sie schließlich zu Asche werden. Ein altes Schlachtross mag im Stall stehen, dennoch will es tausend Li galoppieren. Und ein edler Mensch in hohen Jahren gibt nie die stolzen Träume auf. Des Menschen Lebenszeit, lang oder kurz, hängt nicht allein vom Himmel ab. Wer gut isst und fröhlich bleibt, kann lange leben. Darum, mit freudigem Herzen, summe ich dieses Lied."
Daneben verfasste Cao Cao eine Reihe von kurzen Abhandlungen über verschiedene Themen der Kampfkunst und des Kriegshandwerks, von denen heute kaum etwas erhalten ist. Bemerkenswert ist sein Kommentar zu Sunzis klassischem Werk Die Kunst des Krieges. |