Schüler des Fuhe-Technikums in Jianzha im Kreis Jianzha (Foto: Tibet-Kulturfonds der China Charity Federation)
Innovatives Kulturprogramm
Der 23. Mai ist das 60. Jubiläum der friedlichen Befreiung Tibets. Dank der gemeinsamen Bemühungen der Zentralregierung, der Gesellschaft und zahlreicher Nichtregierungsorganisationen hat sich die Lebensqualität der Tibeter deutlich erhöht.
„Die Initiative ´Gesang-Puzhao` ist ein innovativer Versuch der Wohlfahrt auf kulturellem Gebiet, der vom Tibet-Kulturfonds finanziert wird", so He Bin. Sein Ziel ist es, nicht nur das materielle Leben, sondern auch das kulturelle Leben der Tibeter zu bereichern: „Ein Foto ist unscheinbar, aber wenn man es sein Leben lang aufbewahrt, kann es seinem Besitzer ein unendlicher Trost sein."
Dieses Programm fand sofort begeisterte Aufnahme unter den Tibetern. Am 26. Mai besucht die Gruppe ein Waisenhaus im Kreis Jianzha. He Bin ist sehr beeindruckt. Es leben hier viele Waisenkinder aus dem Katastrophengebiet Yushu in Qinghai, die ihre Eltern durch das Erdbeben verloren haben, und seither von Traurigkeit beherrscht werden.
„Fotografie macht die Waisen erstaunlich glücklich und lässt sie für einen Moment ihr Schicksal vergessen", sagt He. Beim Fotografieren finden die Kinder zu ihrer alten Fröhlichkeit zurück und springen munter umher.
Gongji, eine tibetische Studentin an der Beijinger Naturwissenschaftlichen und Technischen Universität, ist eine der fünf Freiwilligen, die ins Hochland gereist sind. Sie ist Amateurfotografin und hat sich spontan zur Teilnahme am „Gesang-Puzhao"-Programm gemeldet. Sie möchte dabei helfen, den Traum der Menschen aus dem Hochland zu verwirklichen.
23.30 Uhr beginnen wir mit Gongji zu telefonieren. Trotz der späten Stunde sind alle Freiwilligen noch bei der Arbeit, um am nächsten Morgen den Tibetern ihre Fotos zu überreichen. „Es freut uns so, das Lächeln der Menschen zu sehen, wenn sie ihre Fotos bekommen. Deshalb arbeiten wir gerne bis in die Nacht hinein", meint Gongji.
Für Yang Fan, einen weiteren Freiwilligen aus dem Team, ist diese Reise nach Qinghai von besonderer Bedeutung: „Ich bin zum ersten Mal auf dem Dach der Welt und nun doch sehr angenehm überrascht von Land und Leuten!" Yang arbeitet in Beijing in der IT-Branche. Obwohl er nicht Tibetisch kann, kommuniziert er ganz gut mit den Kindern, einfach durch Augenkontakt und Gesten: „Lächeln dient uns als universale Sprache."
Gongji hat der Aufenthalt im Hochland auch die eigenen Wurzeln wiederentdecken lassen: „Früher habe ich gedacht, es kommt nur auf das materielle Wohlergehen an. Aber jetzt erkenne ich die große Bedeutung einer reichen Kultur auch für einen glücklichen Alltag der Menschen", erklärt die Studentin.
Das `Gesang-Puzhao` -Programm wird im laufenden Jahr in fünf Zeitabschnitten veranstaltet. Die Gruppe mit Yang und Gongji hat die Absicht, in noch entlegenere Gebiete zu reisen und noch mehr Fotos zu verschenken. Der Tibet-Kulturfonds hat bereits einen Mikroblog eröffnet, der um Aufmerksamkeit und Unterstützung für die tibetische Kultur wirbt.
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