Zum Auftakt seiner neuntägigen EU-Reise ist der chinesische Vize-Ministerpräsident Li Keqiang am Dienstag in Spanien eingetroffen. Am heutigen Mittwoch wird Li Keqiang mit dem spanischen König Juan Carlos, Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero sowie Außenministerin Trinidad Jiménez zusammentreffen. Nach Angaben des spanischen Wirtschaftsministeriums hat Li Keqiang am Ankunftstag bereits mit Finanzministerin Elena Salgado Méndez einen Meinungsaustausch zu Fragen der EU-Wirtschaft sowie zu den bilateralen Beziehungen durchgeführt. In seiner Ansprache auf dem Madrid Flughafen teilte Li mit, dass China die Maßnahmen Spaniens zur Regulierung des Bankensektors unterstütze. China sei davon überzeugt, dass in Spanien eine allgemeine wirtschaftliche Erholung stattfinden werde. Schon vor seiner Reise nach Europa hatte Li Keqiang eine optimistische Einschätzung der spanischen Wirtschaftsentwicklung abgegeben. Im Gespräch mit spanischen Medien kündigte der Vize-Ministerpräsident an, dass China weiterhin spanische Staatsanleihen kaufen werde.
Li wird am Mittwoch mit Spaniens Ministerpräsident Zapatero eine Reihe von Kooperationsdokumenten aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Rohstoffe, Landwirtschaft und Verkehr unterzeichnen. Der spanische Energieriese Repsol hat am Dienstag eine engere Zusammenarbeit mit der China Petroleum und Chemical Corporation (SINOPEC) angekündigt; Das spanische Unternehmen Indra Sistemas hat einen Vertrag zum Aufbau eines Luftverkehrsleitsystems in acht chinesischen Provinzen unterschrieben. Der Vertragswert beläuft auf 19 Millionen Euro. 

Li wird am Mittwoch mit Vertretern von Industrie und Wirtschaft ein Arbeitsfrühstück abhalten.

Nach dem Spanienbesuch wird Li Keqiang von 6. bis 9. Januar Deutschland, und vom 9. bis 12. Januar Großbritannien besuchen.