Reaktionen des Marktes
Der unerwartete Schritt führte zu einem dreitägigen Einbruch des Yuan. Die zentrale Wechselkursrate des Yuans zum USD fiel um 1.136 Basispunkte, oder 1,9 Prozent, auf 6,2298 am 11. August. Der Yuan fiel um weitere 1.008 Basispunkte, oder 1,6 Prozent, auf 6,3306 am 12. August. Am 13. August wurde der Kurs laut dem China Foreign Exchange Trading System im Vergleich zum USD um weitere 704 Basispunkte, oder 1,1 Prozent, schwächer und fiel auf einen Kurs von 6,401.
Mit dem Absturz des Yuans wuchsen Befürchtungen am Markt, dass diese Politikänderung nur der Anfang eines Abwertungstrends wäre. Um solche Befürchtungen zu zerstreuen, machte die PBC eine Pressekonferenz am 13. August, um dem Markt zu versichern, dass die Bank in der Lage sei, den Währungskurs auf einem stabilen und adaptiven Level im Gleichgewicht zu halten, und dass der Yuan langfristig stark bleiben werde.
Laut der PBC wurde der Sturz der Umrechnungsrate durch den Versuch, den zentralen Wechselkurs näher an den Marktwert zu bringen, ausgelöst.
Zhang Xiaohui, Assistant Governor der chinesischen Zentralbank, schrieb die starke Abwertung der langen Lücke zwischen der zentralen Umrechnungsrate und der Raten des Interbank-Devisenhandels zu. Sie sagte, der Ruck war eine einmalige technische Korrektur und sollte nicht als Indikator für zukünftige Abwertungen genommen werden.
„Der Wert des Yuans ist allmählich wieder zum Marktwert zurückgekehrt, da die Diskrepanz zwischen dem zentralen Umrechnungskurs und dem eigentlichen Handelswert weitgehend korrigiert wurde", sagte Zhang den Medien. „Es gab eine Drei-Prozentlücke zwischen der offiziellen Rate und den Erwartungen des Marktes.
Sie fügte hinzu, dass es keinen Gründe für eine anhaltende und erhebliche Abwertung des Yuans gibt, dass solide wirtschaftliche Fundamente dafür sorgen, dass der Yuan wieder steigen wird.
Zhang sieht die reichlichen FOREX-Reserven des Landes, die stabilen finanziellen Bedingungen und ein gesundes Finanzsystem als das Fundament eines langfristig starken Yuans.
Nach der Pressekonferenz zeigte der Yuan an den Märkten, sowohl im Inland wie im Ausland, steigende Tendenzen. Am 14. August stieg der zentrale Umrechnungskurs um 35 Basispunkte auf 6,3975 im Vergleich mit dem U.S.-Dollar, der erste Anstieg seit der Politikänderung. Der Kurs stabilisierte sich in der folgenden Handelswoche bei rund 6,4.
Obwohl die chinesische Zentralbank die neue Richtlinie als eine marktwirtschaftliche Reform bezeichnet hat, wird sie von einigen als der Beginn einer langfristigen Abwertung mit dem Ziel, die Exporte anzukurbeln, gesehen. Im Juli ergaben die Exporte 195 Milliarden USD, 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Yi Gang, Vize-Gouverneur der PBC, tat Berichte, wonach die chinesische Regierung eine Abwertung von zehn Prozent gewollt, in der Hoffnung die sinkenden Exporte des Landes zu retten, ab. Er beschrieb diese Berichte als „vollkommen grundlos".
„Die Exportbedingungen in China sind allgemein stabil. Zusammen mit diesem enormen Handelsüberschuss, ist es absolut nicht notwendig für China, den Wechselkurs zu verändern, um die Exporte zu unterstützen", sagte Yi Gang. „Bei einem kontrollierten freien Wechselkurs wird der Wert des Yuans vom Markt bestimmt."
Laut Yi Gang wird die Zentralbank nicht mehr regelmäßig in den Wechselkurs intervenieren, wird ihn aber nach wie vor kontrollieren, vor allem dann, wenn die Votalität das tolerierbare Maß überschreitet.
„Das System (ein kontrollierter, freier Wechselkurs) passt gut für China, da es Flexibilität im Kurs und effektive Kontrollen exzessiver Votalität erlaubt, was das Marktvertrauen fördert und eine stabile Wirtschaft erleichtert", sagte Yi Gang.
Yi Xianrong, ein Forscher des Institute of Finance and Banking der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagt, dass eine Währungsabwertung nicht unbedingt die Handelsbedingungen eines Landes verbessern würde.
„Eine Währungsabwertung führt zwar zu billigeren Exporten, aber auch zu teureren Importen". Daher ist es sogar wahrscheinlich, dass sich die Handelsbedingungen verschlechtern, anstelle sich zu verbessern" sagte er.
Er verneinte die grundlosen Befürchtungen, dass die Deprivation des Yuans zu globaler Deflation führen werde und dass China seinen Deflationsdruck exportieren würde.
„Was Analysten wirklich Sorgen bereitet, ist, dass die Abwertung des Yuans die wirtschaftlichen Bedingungen in China verschlechtern wird, Chinas Auslandsnachfrage reduzieren und sie es nicht schaffen wird, die Weltwirtschaft aus ihren Schwierigkeiten zu führen", sagte er.
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