1. Stabiles Wirtschaftswachstum
Chinas Wachstum ist zurück auf Kurs und kann die Zielvorgabe von 7,5 Prozent einhalten. Das BPI-Wachstum beschleunigte auf 7,8 Prozent im dritten Quartal, im ersten Quartal lag es noch bei 7,7 Prozent, im zweiten bei 7,5 Prozent. In den ersten drei Quartalen erreichte es 7,7 Prozent.
Die Zentrale Wirtschaftliche Arbeitskonferenz, die vom 10. bis 13. Dezember in Beijing stattfand, machte klar, dass Fortschritt bei gleichzeitiger Sicherung der Stabilität der Grundgedanke für 2014 sein wird. China werde seine proaktive Finanzpolitik und besonnene und vorsichtige Währungspolitik im nächsten Jahr fortsetzen.
2. Freihandelszone in Shanghai
Im August bewilligte der Staatsrat die Einrichtung einer Freihandelszone in Shanghai. Bis zum 22. November zogen insgesamt 1434 Unternehmen in die Zone, davon waren 38 mit auswärtigem Kapital finanziert, die restlichen 1396 Unternehmen stammen aus China.
3. Finanz- und Steuerreformen
Die Chinesische Volksbank (PBC), die Zentralbank des Landes, hat am 20. Juli die bislang streng reglementierten Zinssätze für Kredite nach unten freigegeben. Das könnte zu mehr Wettbewerb unter den Banken führen und Kredite für Privatunternehmen leichter zugänglich machen.
Vorher hatte die Zentralbank festgelegt, dass Zinssätze nicht mehr als 70 Prozent unter dem Referenzsatz von 6 Prozent liegen dürfen.
Die Liberalisierung zwinge Banken bei der Kreditvergabe zum Wettbewerb, heißt es auf der Website der PCB. Dies sei letztendlich besser für Klein- und Kleinstunternehmen, die vorher von Krediten ausgeschlossen waren. Kredite erhielten vor allem staatliche Unternehmen.
Die Liberalisierung der Zinssätze sei ein weiterer Schritt in der Regulierung der Wirtschaftsstruktur Chinas, weg von Investitionen und Exporten hin zu mehr Binnenkonsum, erklärte die PCB. Untergrenzen für Grundstücks- und Hypothekenzinsen würden aber weiter bestehen bleiben, um Immobilienspekulationen zu bremsen.
4. Regulierung des Immobilienmarkts
China gab in diesem Jahr eine ganze Reihe von Regulierungen zur Abkühlung des überhitzten Immobilienmarktes heraus.
Der Staatsrat gab im Februar fünf neue Maßnahmen bekannt, um seine Haltung zur weiteren Regulierung des Immobilienmarktes zu bekräftigen. Im März wurde eine 20-prozentige Kapitalertragssteuer auf den Kauf von Zweitimmobilien eingeführt, um den Markt zu beruhigen.
5. Internetfinanzportale boomen
Die Alibaba Group, Chinas E-Commerce-Riese, startete im Juli mithilfe von Alipay, seiner unabhängigen Bezahlplattform, ein Online-Finanzportal. Ruhende Alipay-Fonds werden in einen relativ ertragreichen Geldmarktfond eingezahlt. Bis zum 14. November erzielte Yu'ebao mehr als 100 Milliarden Yuan an Einlagen.
Viele andere Internet-Unternehmen, wie die größte Suchmaschine Baidu und Suning.com, brachten ähnliche Produkte auf den Markt.
Der Boom der Internetfinanzdienstleistungen wird teilweise vom rasant wachsenden E-Commerce-Sektor des Landes angeheizt.
Am 11. November, wegen seiner Schreibweise 11.11 auch Singles Day genannt, übertraf Alibaba seinen Umsatzrekord vom vorherigen Singles Day. Seine B2C-Website Tmall und seine C2C-Website Taobao nahmen insgesamt 35,02 Milliarden Yuan innerhalb von 24 Stunden ein.
6. Neue Aktienmarktpolitik
Am 30. November gab die Staatliche Kommission für Kontrolle und Verwaltung von Wertpapieren vier Dokumente zur Regulierung der Aktienmärkte heraus, sie enthalten u.a. Maßnahmen zur marktbasierten Veränderung der Ausgabemechanismen bei einem Börsengang, zu Vorzugsaktien, zum besseren Schutz von Investoreninteressen bei Bar-Dividenden und zur strengeren Überwachung heimlicher Börsennotierungen. Der Überwachungsbeauftragte versprach, den Genehmigungsprozess für einen Börsengang zu straffen und gleichzeitig die Kontrolle gelisteter Unternehmen zu verstärken.
Am 14. Dezember verkündete der Staatsrat, dass der Freiverkehrsmarkt, ein nationales Aktienübertragungssystem für kleine und mittlere Unternehmen, auch bekannt als New Third Board , auf alle innovativen und vielversprechenden Unternehmen ausgeweitet werden solle. Qualifizierte Unternehmen können sich für eine Notierung am New Third Board bewerben, um Eigenkapital zu erlangen, und Anleihefinanzierungen oder eine Umstrukturierung der Vermögenswerte zu realisieren.
7. Boom der Auslandsinvestitionen
Chinas Auslandsinvestitionen stiegen in den ersten elf Monaten des Jahres um dramatische 28,3 Prozent. Die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt erwarb aufgrund wachsender wirtschaftlicher Schlagkraft große ausländische Vermögenswerte.
Für einen Kaufpreis von 15,1 Milliarden Dollar übernahm die China National Offshore Oil Corp. Ltd. im Februar das kanadische Öl- und Gasunternehmen Nexen, das war die größte Auslandsübernahme Chinas.
Im Oktober kaufte die Shuanghui International Holdings Ltd., Chinas größter Fleischproduzent, den US-Schweinefleischhersteller Smithfield Foods Inc. für 7,1 Milliarden Dollar. Dabei handelte es sich um die größte Übernahme einer US-Firma durch ein chinesisches Unternehmen.
Auslandsinvestitionen (berechnet auf Grundlage abgeschlossener Geschäfte) stiegen laut Handelsministerium im Zeitraum von Januar bis November auf 80,1 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Gesamtsumme des Vorjahres in Höhe von 77,2 Milliarden Dollar.
8. Zunehmende Handelskonflikte
Von Januar bis November stieg die Zahl der auf China abzielenden Handelskonflikte auf 80, eine Steigerung von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
China und die EU versanken zeitweise im Sumpf der Auseinandersetzungen über Solarzölle.
9. Abbau von Überkapazitäten
Die chinesische Regierung versprach, das heikle Problem der Überkapazitäten in einigen Industriezweigen anzugehen. Am 15. Oktober gab der Staatrat die Richtlinien zur Bewältigung schwerwiegender Überkapazitäten heraus. Darin sind fünf Branchen mit einem besonders dringlichen Überkapazitätsproblem aufgelistet – Zement-, Aluminium-, Flachglas-, Schiffbau- und Stahlbranche. Der Staatsrat forderte von den zuständigen Ministerien und Kommissionen, detaillierte Maßnahmen auszuarbeiten.
10. Eisenbahnministerium aufgesplittet
Die Bahnreform machte in diesem Jahr einen weiteren großen Schritt nach vorn. Regierungsfunktionen wurden von Unternehmensabläufen getrennt.
Im März wurde das Eisenbahnministerium in einen administrativen und kommerziellen Zweig aufgesplittet, nämlich die Nationale Eisenbahnverwaltung, anhängig beim Verkehrsministerium, und die China Railway Corp.
Es soll noch mehr geschehen. Am 19. August veröffentlichte der Staatsrat detaillierte Pläne zur Erneuerung der Förderung des Schienenverkehrs und Beschleunigung von Baumaßnahmen. Private Investitionen sollen gefördert werden.
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