17-09-2009
Auto
Elektroauto von Qingyuan und Daimler im Gespräch
 

Gestern wurde bekannt, dass der chinesische Hersteller für Elektroautos, Tianjin Qingyuan Electric Vehicle Co, und die Daimler AG derzeit Gespräche über die Entwicklung einer Elektroversion eines in China hergestellten Kleinwagens führen.

Qingyuan, die erste chinesische Firma, die mehr als 2 000 selbst produzierte Elektroautos in den USA verkauft hat, ist auf der Suche nach einem in- oder ausländischen Partner, um das noch in den Kinderschuhen steckende Geschäft mit den Umweltautos anzustoßen.

„Viele Autohersteller investieren bereits oder sind auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in Umweltautos. Für eine Firma wie Qingyuan sind das gute Geschäftsmöglichkeiten", hört man aus gut unterrichteten Kreisen.

„Qingyuan möchte nicht nur Elektroautos herstellen, sondern hofft, ein bedeutender Zulieferer von wichtigen Werkteilen für große Autohersteller im Bereich der Elektroautos zu werden."

Laut der Quelle soll es Gespräche mit Daimler bezüglich der Entwicklung einer elektronischen Version eines Autos geben, welches im chinesischen Zweigbetrieb von Daimler, Fujian Daimler Auto, produziert wird. Bisher sei allerdings noch nichts entschieden.

Qinyuan prüft ebenfalls Kooperationsmöglichkeiten mit Beijing Hyundai, Hyundai Motor Car Venture und Beijing Automotive Industry Holding Corp.

Verschiedene chinesische Autohersteller, darunter Chery Automotive, seien ebenfalls potentielle Partner für Qingyuan, sagt die Quelle. Das wollte Qingyuan aber bisher nicht kommentieren.

Die Geschäftsführung von Hyundai in Beijing sagt, die Firma hätte sich einen Überblick über das Geschäft mit Umweltautos gemacht, lehnt es aber ab die Namen potenzieller Partner zu nennen.

„Wir prüfen weiterhin alternative Antriebsmöglichkeiten für China, aber es ist noch zu früh, über Einzelheiten oder potenzielle Partner zu sprechen", teilte Daimler in einem Statement mit.

Qingyuan, mit Sitz in Tianjin in der Nähe von Beijing, ist in der Lage pro Jahr

5 000 bis 6 000 Elektroautos zu produzieren. Kurzfristiges Ziel sei, die Produktion von Schlüsselbestandteilen elektrischer Autos, einschließlich des Motors und der Antriebssysteme zu erhöhen, sagt die Quelle.

Finanzielle Unterstützung erhofft sich das Unternehmen unter anderem von Investoren der Lenovo Gruppe, und durch einen Aktienverkauf im Wert von 350 Millionen Yuan RMB (51 Millionen US Dollar).

„Der Finanzierungsplan sieht vor, nicht mehr als einen Anteil von 40 Prozent an Anleger zu verkaufen," sagt die Quelle und fügt hinzu, dass zu den potenziellen Investoren auch eine Tochtergesellschaft der Internationalen Kapitalhandelsgesellschaft zählt, die teilweise Morgan Stanley, teilweise dem chinesischem Unternehmen Shenzhen Kapitalgruppe gehört.

Mehrere Gesellschaften aus Übersee, einschließlich Risikokapital-Unternehmen aus den Vereinigten Staaten, haben ein anfängliches Interesse an Qingyuan bekundet, sagt die Quelle ohne dazu nähere Angaben zu machen.

Qingyuan ziehe ein öffentliches Angebot in Betracht, das auf dem Nasdaq-ähnlichen Wachstumsunternehmensmarkt platziert werden soll, der noch in diesem Jahr in China an den Start geht. Eine definitive Entscheidung sei bislang aber noch nicht getroffen worden, fügt die Quelle hinzu.