25-08-2015
Nachrichten
Internationale Reaktionen auf Schwankungen auf chinesischem Finanzmarkt
 

An Aktienbörsen weltweit kam es am 24. August zu einem drastischen Absturz. Die chinesische Shanghaier Börse hatte an diesem Tag den schlimmsten Einbruch seit acht Jahren erlebt. Der Shanghai Composite Index, der wichtigste Aktienindex des Landes, verlor um 8,49 Prozent auf 3209,91 Punkte. Auch der Shenzhen Component Index fiel um 7,83 Prozent auf 10 970,29 Punkte. Der Nikkei-225 Index in Japan ist gegenüber dem Vorhandelstag um 4,61 Prozent gefallen. Auch die Leitbörse New York ließ sich von der Panik anstecken. Der Dow-Jones-Index ist um 3,57 Prozent, der S&P-Index um 3,94 Prozent und der Nasdaq-Index um 3,82 Prozent gesunken. Dabei ging der Dow-Jones-Index einmal um mehr als 1000 Punkte zurück. Eine Sorge des Markts über das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft zählt als ein großer Faktor bei der sich ausdrückenden Verunsicherung.

Zu einer eventuellen Kettenreaktion beim verlangsamten Wachstum von der chinesischen Wirtschaft auf die US- bzw. Weltwirtschaft sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Ernest, die globale Ökonomie sei von beispiellos engen Verbindungen geprägt. Durch Arbeitslosenrate, Zahl der Neubeschäftigten und ökonomische Wachstumsrate habe die US-Wirtschaft eine starke, elastische Entwicklung aufgewiesen. Trotz starker Schwankungen der globalen Märkte werde die US-Wirtschaft ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen.

Er fügte hinzu, im Rahmen der amerikanisch-chinesischen Beziehungen werde der bilateralen wirtschaftlichen Kooperation immer die Priorität eingeräumt. US-Präsident Obama werde beim Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping im nächsten Monat die RMB-Wechselkursreform erörtern.

Ernest lehnte Spekulationen über Auswirkungen der Finanzmarktschwankungen auf geplante Zinssatzerhöhung der US-Notenbank ab. Er sagte nur, die US-Notenbank werde die Schwankungen und die umfassendere ökonomische Tendenz mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.

Nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird China alles tun, um einen Wirtschaftseinbruch zu vermeiden. Sie sei der Überzeugung, dass China alles in seinen Möglichkeiten stehende tun wird, um die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren, sagte sie am Montag. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) teilte mit, es gebe trotz der Turbulenzen an den Börsen keinen Anlass zum „Alarmismus". Der Internationale Währungsfonds geht derweil nicht von einer lang anhaltenden Krise in der chinesischen Wirtschaft aus.

Zhang Jun von der Fudan-Universität analysierte, die Rezession auf globalen Aktienbörsen sei auf mangelnde Zuversicht der Investoren zurückzuführen:

„Die Schwankungen verkörpern tatsächlich eine mangelhafte Zuversicht der Investoren auf die Entwicklungsperspektive der wichtigen Volkswirtschaften weltweit. Zurzeit ist noch nicht klar, wie sich die US-Wirtschaft weiter entwickeln wird, welche Politik die US-Notenbank betreiben wird und wie wahrscheinlich eine Zinssatzerhöhung ist." (Quelle: Radio China International)