25-06-2015
Nachrichten
China veröffentlicht zum ersten Mal Bericht über Drogensituation

Am 24. Juni hat die chinesische Regierung zum ersten Mal einen Bericht über die Drogensituation im Land veröffentlicht. Demnach gab es bis Ende 2014 in China insgesamt mehr als 14 Millionen Drogen-Süchtige.

Laut dem Vizedirektor der chinesischen staatlichen Kommission für Drogenbekämpfung, Liu Yuejin, ist die Zahl der in China registrierten Drogensüchtigen 2014 weiter gestiegen. Auch die Struktur des Drogenmissbrauches hat sich stark verändert.

„Bis Ende 2014 wurden landesweit etwa 3 Millionen neue Drogensüchtige gefunden und registriert. Die Zahl der realen Drogensüchtigen hat 14 Millionen übertroffen. Die Zahl der Missbräuche synthetischer Drogen ist zum ersten Mal höher als die der Missbräuche natürlicher Drogen. Zweitens, die Drogensüchtigen werden immer jünger. Statistiken zufolge waren bis Ende 2014 mehr als die Hälfte der registrierten Drogensüchtigen junge Leute bzw. Jugendliche im Alter von unter 35 Jahren."

Zum Verkauf von Drogen wies Liu Yuejin darauf hin, dass es mittlerweile für China sowohl einen inländischen als auch ausländischen Drogenmarkt gebe.

„Hinsichtlich der ausländischen Quellen für Drogen spielen der Schlafmohnanbau und die Methylamphetamine-Produktion im „Goldenen Dreieck" zwischen Laos, Thailand und Myanmar nach wie vor eine große Rolle. Das Gebiet gilt als die größte Quelle von Heroin und Methylamphetamin für China. Heroin aus dem „Goldenen Halbmond", also Iran, Afghanistan und Pakistan, und Kokain aus Südamerika nehmen auch einen gewissen Anteil am chinesischen Drogenmarkt ein. Bezüglich der inländischen Drogenquellen gelten die Provinzen Guangdong und Sichuan als die Hauptquelle für Methylamphetamine und Ketamine. Einige der illegalen Hersteller haben eine Chance darin gesehen, dass viele der neuen psychoaktiven Substanzen in China noch nicht kontrolliert werden, und solche Drogen hergestellt".

Mittlerweile verbreiten sich Drogen weltweit beschleunigt. Auf der ganzen Welt gibt es offiziellen Zahlen zufolge mehr als 200 Millionen Drogensüchtige. Gemäß dem Bericht haben chinesische Gesetzesbehörden 2014 insgesamt Fälle 1479 von Drogenhandel und -konsum aufgeklärt, in die Ausländer involviert waren. Dabei wurden mehr als 1000 ausländische Verdächtige festgenommen, und zwar aus 44 Ländern und Gebieten in Westafrika, Südamerika und Südostasien. Liu Yuejin betonte, um den Drogenschmuggel und -konsum noch besser zu bekämpfen, werde China kontinuierlich die internationale Gesetzvollstreckungskooperation mit betreffenden Ländern intensivieren.

Der chinesische Vertreter bekräftigte, angesichts der Situation und des sprunghaften Anstiegs der Zahl der Süchtigen synthetischer Drogen, würden gezielte Maßnahmen eingeleitet werden.

„Die Bekämpfung muss weiter verstärkt und darf nicht vernachlässigt werden. Bei Süchtigen nach synthetischen Drogen müssen Maßnahmen zur Bildung, Rettung und Behandlung umgesetzt werden mit dem Ziel, die Betroffenen nach allen Kräften wieder in eine normale Bahn zu bringen. Kontrollen und Beschränkungen bei Herstellung und Transport von Chemikalien, die für Produktion der Drogen benutzt werden können, müssen intensiviert werden. Nur so kann eine illegale Verwendung solcher Chemikalien vermieden werden."