02-12-2014
Nachrichten
Erklärung China-USA könnte UN-Klima-Konferenz neue Impulse geben

Der chinesische Chefunterhändler Su Wei erwartet von der chinesisch-amerikanischen Erklärung zum Klimawandel wichtige Impulse für die UN-Klimakonferenz vom 1. bis zum 12. Dezember in Perus Hauptstadt Lima. Dies bekräftigte Su Wei unmittelbar vor Beratungsbeginn auf einem Briefing und begründete seine Einschätzung so:

„Die gemeinsame Erklärung zwischen China und den USA findet bei allen Seiten ein positives Echo. Als die beiden größten Volkswirtschaften und größten Treibhausgas-Emittenten weltweit sollten China und die USA in diesem Bereich aktiv sein. Denn dies wird für die Förderung der internationalen Klimaverhandlungen und für eine nachhaltige Entwicklung der Welt eine wichtige und weitreichende Bedeutung haben.

Sowohl Medien als auch Regierungsbehörden in allen Ländern haben die Erklärung gewürdigt. Sie hoffen, dass die Erklärung den Verhandlungen neue Impulse und Vitalität geben wird."

Die gemeinsame chinesisch-amerikanische Erklärung vom 12. November war von allen Staaten lebhaft debattiert worden. Darin sagen die USA zum ersten Mal zu, bis 2025 den Treibhausgas-Ausstoß gegenüber 2005 um 26 bis 28 Prozent zu senken. China seinerseits hat zum ersten Mal geplant, die Kohlenstoff-Emissionen ab zirka 2030 nicht mehr steigen zu lassen. Der Anteil der Nicht-Fossilen-Energien am gesamten primären Energieverbrauch solle auf 20 Prozent erhöht werden.

Zur weltweit verbreiteten Skepsis gegenüber China erläuterte Su Wei, zunächst einmal müsse klargestellt werden, dass sich China noch in der Entwicklungsphase befinde. So sei es praktisch unmöglich, festzusetzen, ob die Kohlenstoff-Emissionen schon vor oder erst kurz nach 2030 den Gipfelwert erreichen. Deshalb habe China die Formulierung „bis zirka 2030" gewählt, die wissenschaftlicher und objektiver sei. Als unbestreitbare Tatsache gelte zudem, dass sich China nach wie vor unbeirrt darum bemühen werde.

Su Wei fügte hinzu, in der chinesisch-amerikanischen gemeinsamen Erklärung werde die gemeinsame und zugleich unterschiedliche Verantwortung klargestellt. In diesem Sinne müssten jeweilige unterschiedliche Gegebenheiten berücksichtigt werden, die sich in den Unterschieden zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern verkörpern:

„China befindet sich noch in der Phase der sprunghaften ökonomischen Entwicklung der Industrialisierung und Urbanisierung. So braucht das Land für die Unterstützung seiner Wirtschaft noch Energiekonsum und auch entsprechende Emissionen. Der Kohlenstoff-Ausstoß wird nicht sofort reduziert, sondern gilt als eine geplante Senkung auf der Basis des kontrollierbaren, beschränkten Wachstums."

Su Wei bekräftigte erneut, gemäß der Deklaration der Kopenhagen-Konferenz von 2009 sollten die Industriestaaten vor 2020 einen Fonds von 100 Milliarden US-Dollar zur Lösung des Klimawandels zur Verfügung stellen. Allerdings gebe es dabei derzeit noch eine enorme Kapitallücke. Auch sei der Zeitrahmen für die Kapitalbereitstellung von verschiedenen Ländern auch nicht klar. Solche Fragen sollten während der Konferenz in Lima mit großer Aufmerksamkeit beobachtet werden. (Quelle: Radio China International)