17-07-2014
Nachrichten
BRICS-Staaten gründen gemeinsame Entwicklungsbank

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben sich auf ihrem 6. Gipfeltreffen im brasilianischen Fortaleza grundsätzlich auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank geeinigt. Außerdem wurden die Schaffung eines gemeinsamen Antikrisenfonds, eine Intensivierung der Kooperationen und eine Vereinfachung der Kreditvergabe im Rahmen der BRICS-Staaten vereinbart.

Bei der Unterzeichnung der entsprechenden Vereinbarung durch die Finanzminister waren auch die Staats- und Regierungschefs der fünf BRICS-Länder anwesend. Dabei würdigte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping das Zustandekommen der Vereinbarung so:

„Durch gemeinsame Bemühungen aller Seiten sind Übereinstimmungen über die Entwicklungsbank erzielt worden. Dies ist ein wichtiger, bedeutungsvoller Erfolg hinsichtlich der Kooperation der BRICS-Staaten. Ich danke allen Seiten auch für ihre Unterstützung dafür, dass die Bank ihren Sitz in Shanghai haben wird. Wir wollen uns umfassend auf die engere Kooperation mit allen Seiten vorbereiten, damit die Bank umgehend ihren Betrieb aufnehmen kann."

Das Startkapital der Bank beträgt 100 Milliarden US-Dollar, die gleichberechtigt von den BRICS-Staaten getragen werden. Während die 5 BRICS-Länder die Gründer der Entwicklungsbank sind, können später auch weitere Länder hinzukommen. Die Bank wird ihren Hauptsitz in Shanghai haben, der Bankchef wird turnusmäßig aus den BRICS-Staaten gewählt.

Am gleichen Tag unterzeichnete der Chef der chinesischen Volksbank, Zhou Xiaochuan, im Auftrag der chinesischen Regierung mit den Vertretern der anderen BRICS-Länder ein „Abkommen über die Etablierung einer finanziellen Notreserve". Diesem Abkommen zufolge sollen aus diesem mit 100 Milliarden US-Dollar ausgestatteten Reservefonds finanzielle Nothilfen etwa bei übermäßigem Kapitalabfluss oder bei Schuldenkrisen gewährt werden, was den BRICS-Fonds zu einer Art alternativem Internationalen Währungsfonds macht. Die Gastgeberin des Gipfels, die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff sagte:

„Heute haben wir offiziell die BRICS-Entwicklungsbank und die Notfinanzreserve ins Leben gerufen. Dies gilt als ein äußerst wichtiger Schritt, was uns bei der Verbesserung der globalen Verwaltung unterstützen wird."

Die BRICS-Entwicklungsbank ist die zweite Bank weltweit, die hauptsächlich von „aufstrebenden Volkswirtschaften" getragen wird. Das bedeutet, dass die BRICS-Staaten, auf die 21 Prozent des Weltwirtschaftsvolumens und 40 Prozent der globalen Devisenreserven entfallen, aktiver im internationalen Finanzgeschehen präsent sein werden. Die BRICS-Notfinanzreserve ist ein wichtiger Versuch der aufstrebenden Volkswirtschaften zur Bewältigung gemeinsamer globaler Herausforderungen durch ein kollektives Finanz-Sicherheitsnetz über geographische Entfernungen hinweg. (Quelle: Radio China International)