17-03-2014
Nachrichten
Malaysia gibt neue Flug-Details und bittet um weitere Hilfe
Die Suche nach der seit über einer Woche verschollenen malaysischen Boeing 777-200 wird ausgeweitet. Malaysia gab am Sonntag neue Details zum möglichen Flugverlauf der Maschine bekannt und bat 15 Länder, darunter auch Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und Pakistan, die an der möglichen Route liegen, um Unterstützung.

Am Samstag waren Radardaten veröffentlicht worden, die nahe legen, dass die Maschine der Malaysia Airlines auf ihrem Flug MH370 von Kuala Lumpur nach Beijing nach der letzten bekannten Position wahrscheinlich noch weitere sieben Stunden in der Luft war. Dabei wich der Flug Experten zufolge von der geplanten Route ab und führte stattdessen in westliche Richtung.

Der malaysische Verteidigungs- und zugleich Verkehrsminister Hishammuddin Tun Hussein sagte am Sonntag vor der Presse, die Suche werde ausgeweitet und gründlich verändert. Inzwischen werde statt in der Nähe der Küsten über weiter entfernten Meeresgebieten sowie auf dem Boden von 11 Ländern nach dem Verbleib der Maschine gesucht. Sein Land ersuche die betreffenden Staaten um Mithilfe:  

„Die Zahl der an der Suche beteiligten Länder ist von 14 auf 25 gestiegen. Malaysia bittet diese und andere Länder um Mithilfe. Dazu gehört u.a. die Bereitstellung von Satelliten- und Radardaten. Wir fordern also Länder mit Satellitenanlagen wie die USA, China und Frankreich auf, diese Satellitendaten zur Verfügung zu stellen. Wir werden auch Kontakte mit anderen Ländern aufnehmen, die uns mit besonderen Anlagen für die Suche unterstützen können. Und für die Suche in Richtung Süden werden derzeit weitere Aufklärungsflugzeuge und Schiffe benötigt."

Dazu teilte Hishammuddin Tun Hussein ergänzend mit, dass der malaysische Ministerpräsident Mohammed Najib bereits mit Spitzenpolitikern von Bangladesch, Turkmenistan, Kasachstan und Indien die Suche nach der verschollenen Passagiermaschine erörtert habe.

Den jüngst veröffentlichten Satellitendaten zufolge gehen das Verschwinden des Flugzeugs und seine Kursänderung nach Westen auf gezielte menschliche Aktivitäten an Bord der Maschine zurück. Malaysia hat deshalb angekündigt, schwerpunktmäßig noch einmal die Daten aller Besatzungsmitglieder sowie aller Passagiere zu überprüfen. Dazu sagte Hishammuddin Tun Hussein, die malaysische Polizei habe am Samstag die Wohnungen des Piloten und des Co-Piloten durchsucht. Nach Angeben des malaysischen Polizeichefs Khalid Bin Abu Bakar wurde in der Wohnung des Piloten ein Flugsimulator gefunden, der jetzt untersucht wird. Zudem seien umfassende Ermittlungen zu allen Personen an Bord und besonders zu den Besatzungsmitgliedern in Gang gesetzt worden:  

„Jetzt wird der Flugsimulator des Piloten untersucht. Wir werden Experten entsprechende Analysen vornehmen lassen."

Khalid Bin Abu Bakar fügte hinzu, nach Angaben ausländischer Geheimdienste gebe es keine Verdachtsmomente gegen Passagiere der Maschine. Angaben zum Kenntnisstand der malaysischen Geheimdienste machte er allerdings nicht.

Der malaysische Polizeichef betonte, inzwischen konzentrierten sich die Ermittlungen auf 4 Möglichkeiten für das Verschwinden des Flugzeugs, und zwar Entführung, absichtliche Sabotage, mentale Probleme von Passagieren oder Besatzungsmitgliedern und individuelle Probleme. Gleichzeitig wachsen öffentliche Zweifel an einer Verwicklung von Terror-Gruppen. Hishammuddin Tun Hussein betonte, bis jetzt habe sich noch niemand zu einem möglichen Anschlag bekannt. Insofern könne auch noch nicht eingeschätzt werden, ob das Verschwinden des Flugzeugs einen terroristischen Hintergrund habe.  (Quelle: Radio China International)