17-03-2011
Nachrichten
Hubschrauber der japanischen Armee gießen Wasser auf die Reaktoren von Fukushima 1
 

Zwei Helikopter des Typs CH-47 der japanischen Streitkräfte haben am Vormittag des 17. März Wasser auf die Reaktorgebäude 3 und 4 des Atomkraftwerks Fukushima 1 gegossen. Die Hubschrauber sind mit Wassertanks ausgerüstet, die eine Kapazität von 7,5 Tonnen haben. Ein dritter Hubschrauber kreiste zur Messung der Radioaktivität um die Anlage. Die Maßnahme soll der Kühlung der überhitzten Anlage dienen.

Zudem stehen Wasserwerfer der Tokyoer Polizei bereit, um Wasser in das Reaktorgebäude 4 zu spritzen.

Der Kraftwerksbetreiber Tepco hat angekündigt, am Morgen des 17. März neue Stromleitungen zum Betreiben von Notstromaggregaten zu legen, mit denen die Reaktoren gekühlt werden sollen.

Wegen der anhaltenden Unklarheit über den Zustand der Reaktoren auf dem Werksgelände soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo am 17. März eine Drohne des Typs Global Hawk des amerikanischen Militärs, die mit hochauflösenden Kameras und Wärmebildkameras ausgerüstet ist, Aufnahmen von den Reaktorgebäuden machen.

Widersprüchliche Angaben gibt es zur aktuellen Gefahrenlage in Fukushima 1. Am Abend des 16. März erklärte Gregory Jaczko, Chef der US-Atomaufsichtsbehörde NRC, unter Berufung auf sichere Quellen, dass sich im Abklingbecken von Reaktor 4 gar kein Wasser mehr befinde, was eine Kernschmelze und die Freisetzung hoher radioaktiver Strahlung wahrscheinlich mache. Zudem lägen Daten über eine erheblich erhöhte Radioaktivität für die Umgebung des Kraftwerks vor. Dieser Darstellung wurde von Motojuku Hajime, dem Sprecher der Betreiberfirma Tepco und von Koyamada Takumi, Sprecher der japanischen Atomaufsichtsbehörde widersprochen. Es befände sich nach wie vor Wasser im Abklingbecken von Reaktor 4.