Hu Liqin, eine Dorfbewohnerin, die einen kleinen Laden im Dörfchen Jinfu in Yiwu führt. (Foto: Feng Yongbin / China Daily)
Eine Bewohnerin Jinfus. (Foto: Feng Yongbin / China Daily)
Abseits der hektischen Geschäfte von Yiwus urbanen Märkten, traf Satarupa Bhattacharjya auf ein kontrastreiches Bild der Dörfer Yiwus. Yiwus ist einer von beinah 1.500 Bezirken am chinesischen Festland. Da die Stadt einen Großteil des weltweiten Bedarfs an Waren des täglichen Gebrauchs deckt, ist er wohl einer der geschäftigsten Bezirke der Welt.
Berühmt in China und im Ausland, gehört er zu der größeren und relativ unbekannten bezirksfreien Stadt Jinhua in der östlichen Provinz Zhejiang, ein verwaltungstechnisches Detail, um das sich die meisten Besucher nicht kümmern. Yiwu ist im chinesischen Standard als „Third -Tier-Stadt" klassifiziert, aber mit seinen zahlreichen Großhandel-Outlets urbanisiert es sich schnell.
Noch vor 30 Jahren war die Stadt, die nun ein Knotenpunkt für Kleinwarenhandel auf mehr als 100 Quadratkilometern ist, nur eine einstellige Parzelle Ackerland mit einem offenen Markt daneben. Aber nun sind es hauptsächlich ältere Personen und Kinder, die die kleiner werdenden ländlichen Flächen, die noch grün und schläfrig sind, bewohnen.
Hügel und einige Anzeichen von Entwicklung umgeben die Außenbezirke der Stadt Yiwu. Die Hauptstraße, die zu dem Gebiet führt, geht durch einen kleinen Tunnel und durch Felder, in denen Bauern ihr Gemüse ziehen, und sie wird langsam schmäler, bevor sie sich einem schlammigen Feldweg verliert.
Die Landschaft inmitten von Teichen, in denen Lotus und Wasserlilien wachsen, steht im scharfen Gegensatz zu den hochoktanigen Geschäften des internationalen Handelsplatzes, der nicht weit entfernt liegt.
Als sich der morgendliche Nieselregen aus dem Dörfchen Jinfu zurückzieht, kann man ein älteres Paar beim Trocknen von Fisch beobachten. Chinesische Popmusik dröhnt aus einem Nachbarhaus, aber das scheint die Passanten mit den Bauernhüten, die im Vorbeigehen das Paar grüßen, nicht zu stören.
Das Dorf ist nach Jin und Fu benannt, zwei sehr häufigen Nachnamen in der Gegend.
Von den 1.400 Familien, sind etwa 700 Personen älter als 55 – das ist das offizielle Pensionsantrittsalter in China. Die meisten der anderen arbeiten in den zahlreichen Märkten in der Stadt. Es gibt rund 30.000 Fabriken rund um Yiwu, die Waren des täglichen Bedarfs produzieren und tausende von Pendlern aus der Stadt und den Dörfern beschäftigen.
Außenseiter haben die Einwohner Zhejiangs schon lange mit Geschäftstüchtigkeit assoziiert. Das geht auf den freien Markt, den es in Yiwu schon vor vier Jahrhunderten gab, zurück und weist auch darauf hin, wie die Gegend seit den 1970ern Vorteile aus der wirtschaftlichen Reform, die vom verstorbenen Deng Xiaoping eingeführt wurde, zog. Viele der Milliardäre des Landes kommen aus dieser Provinz.
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