25-08-2015
Im Focus
Offen und Verbunden
von Liu Xinlian

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Sicherheitsbedenken haben Xinjiangs Entwicklung nicht behindert. Wie viele andere Provinzen in China, versucht es seine Wirtschaft durch Öffnung und bessere Verbindungen mit dem In- und Ausland zu verbessern.

Die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke Xinjiangs wurde im Jahr 2014 zwischen Ürümqi und Hami, dem östlichsten Bezirk Xinjiangs, eröffnet. Sie verkürzt die Reisezeit von sechs auf drei Stunden. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Ürümqi soll im Jahr 2017 eröffnet werden. Durch sie soll die Fahrtzeit von 48 auf 19 Stunden, vielleicht sogar weniger, verkürzt werden.

„Die Reisezeit von 19 Stunden ergibt sich aus einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 200km/h. Da die Strecke aber für Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h ausgelegt ist, ist es möglich, dass die Reisezeit noch kürzer wird", sagt Zhang Weiming, der Geschäftsführer der Ürümqi High-speed Railway Hub Construction Company.

Ürümqi war der Endpunkt des chinesischen Eisenbahnnetzes. Sieht man die Stadt aber in einem größeren Kontext, sieht man, dass sie ein zentraler Punkt ist, der China und die zentralasiatischen Staaten und Europa verbindet. Im März 2014 wurde beim offiziellen Russlandbesuch des Ministerpräsidenten Li Keqiangs eine Güterzugverbindung nach Kasachstan, Georgien, Iran, die Türkei und Tscheljabinsk in Russland eröffnet.

„Ürümqi wird Chinas Tor nach Asien und Europa werden", sagte Zhang.

Das chinesisch-russischen Hochgeschwindigkeitsnetz ist auch ein Schlüsselprojekt für die Pläne des „Wirtschaftsgürtels Seidenstraße" und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts", die China umsetzen will. Diese Idee wurde 2013 eingeführt und dadurch soll die Verbindung Chinas zu den zentralasiatischen Staaten vertieft werden.

Emotionale Bindung

Xinjiang hat die Wichtigkeit von Offenheit und Verbindung auch in anderen, als in physischer Hinsicht realisiert.

Die Entfremdung zu beseitigen und das Verständnis unter den Menschen unterschiedlicher ethischer Gruppen in Xinjiang zu verbessern, ist absolut notwendig für die Zukunft der Region und Chinas, sagt Zhang Chunxian, der Parteichef Xinjiangs.

Im März 2014 wurde ein Plan initiiert, der 200.000 Beamte der Lokalregierung, Staatsbetriebe und akademischer Institutionen zur Arbeit in die Dörfer schickt. Der erste Jahrgang mit mehr als 70.000 Beamten hat ihr Jahr des Lebens und Arbeitens in den Dörfern und Gemeinden bereits beendet. Die Beamten wurden in mehr als 10.000 Arbeitsgruppen aufgeteilt, die einem Dorf, einer Gemeinde oder einem Bauernhof zugeteilt wurden.

Yang Hang, aus dem Informationsbüro der Xinjianger Lokalregierung, war einer dieser Beamten. Während seines Aufenthalts in Hotan, wo Uiguren 90 Prozent der Bevölkerung ausmachen, besuchen er und seine Kollegen regelmäßig die Dorfbewohner und halfen ihnen mit ihren Schwierigkeiten, wie Wasserknappheit, schlechte Wohnverhältnisse und unzureichende finanzielle Mittel.

„Dieses Programm hat unsere Verbindung zu den Dorfbewohner enger gemacht", sagt Yang.

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