07-08-2015
Im Focus
Beijing, Tianjin und Hebei werden mit einem Verkehrsnetz verbunden
von Deng Yaqing

Ein Auto fährt durch den Binhe-Tunnel in Tianjin. (Foto: Xinhua)

 

Die 28-jährige Ren Aifan arbeitet in der Innenstadt von Beijing und lebt in Yanjiao, einer Stadt in der an Beijing angrenzenden Provinz Hebei. Sie verbringt täglich vier Stunden pendelnd. „Ich nehme den Bus um 6:50 am Morgen und um 8:00 wechsle ich in Beijing zur U-Bahn Linie 1. Wenn ich bei der Station Chongwenmen aussteige und im Büro ankomme, ist es meist schon 9:00 Uhr", sagte Ren der Beijing Rundschau und berichtet dabei von den Massen an Menschen und den Gerüchen des chinesischen Frühstücks.

Der hochpreisige Immobilienmarkt, der in den letzten Jahren auch einen unglaublichen Höhenflug erlebt hat, hat Millionen von Menschen davon abgehalten, sich in Beijing ihr eigenes Heim zu kaufen. Die Hauptstadt hat bereits mehr als 20 Millionen Einwohner. „Eigentlich ist die Distanz, die ich jeden Tag pendeln muss, nicht so schlimm", sagt Ren und berichtet von einer Freundin, die einmal 40 Minuten in der Schlange warten musste, um in einen Bus in die Beijinger Innenstadt zu kommen.

Aber es wird besser werden, wenn die Pläne, die Zhang Dawei, der stellvertretende Direktor der Abteilung für Umfassende Planungen im Verkehrsministerium, Mitte Juli bekanntgegeben hat, in die Tat umgesetzt werden. Laut diesem Plan soll ein integriertes Verkehrsnetz für die gesamte Region Beijing-Tianjin-Hebei oder (Jing-Jin-Ji) entstehen.

Der Plan sieht die Konstruktion eines „1-Stunden Schienenverkehrszirkels", mit einem Radius von 50-70 km und Beijing im Zentrum, vor. Die Fertigstellung wird für 2020 erwartet. Dann werden ungefähr 1.000 km Vorortbahnen dazu eingesetzt, um Beijing, Tianjin und die Provinz Hebei zu verbinden. Die Pinggu-Linie (im Nordosten Beijings) wird für den Bau von Vorortlinien ein Beispiel setzen. Wenn sie in Betrieb geht, werden Millionen von Menschen in den Vororten Beijings und Teilen von Tianjin und der Provinz Hebei viel leichter in die Innenstadt kommen können", sagt Zhou Zhengyu, der Direktor der Beijinger Municipal Commission of Transport.

 

Schienennetzwerk

Eine Sache ist sicher: Das gegenwärtige beijing-zentrierte radial angelegte Transportnetzwerk kann die Bedürfnisse der Menschen nicht mehr erfüllen. In den folgenden Jahren wird ein allumfassendes Schienennetzwerk mit mehreren Zentren Form annehmen und die gesamte Region verbinden.

Das Schienennetz setzt sich aus vielen verschiedenen Bahnlinien, Regionalbahnen und den städtischen Bahnlinien zusammen. Konkret wird folgendes angestrebt: viele Zubringer zwischen mehr als 150 km auseinanderliegenden Intercity-Bahnen können wichtige Knotenpunkte verbinden und die städtischen U-Bahnen sollen primär für kurze Distanzen genutzt werden.

Das, was die Region Jing-Jin-Ji gegenwärtig am dringendsten benötigt, ist ein Netz von suburbanen Bahnen, die den Bedarf von denen decken, die im Umkreis von 30-100 km leben. „Wenn der Plan in die Tat umgesetzt wird, wird Beijing 1.000 km U-Bahn und 1.000 km suburbaner Bahnen haben", sagt Zhou. Auf diese Weise können die Bewohner der Beijinger Vororte, wie Huairou, Pinggu, Miyun und Yanqing und ihre Nachbarschaft, wie Yanjiao, Langfang und Zhuozhou in Hebei, die Beijinger Innenstadt binnen einer Stunde erreichen können.

Insgesamt 27 Regionalbahnen werden in der Jing-Jin-Ji-Region gebaut werden, mit einer Länge von insgesamt 3.796 km. Die Linie zwischen Beijing und Tangshan in Hebei und eine weitere Linie zwischen Beijing und Binhai in Tianjin werden 2015 gebaut werden und der Bau der Linien Langfang-Zhuozhuo sowie jener Linie, die den Beijing Capital International Airport mit dem neuen Beijinger Flughafen verbinden wird, wird im Jahr 2016 beginnen.

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