31-07-2015
Im Focus
Winterspiele 2022 in Beijing

Beijing, der Gastgeber der Olympischen Spiele 2008, will die erste Stadt sein, in der sowohl die Sommer- als auch die Winterspiele stattfinden.

Am 31. Juli um gegen 18 Uhr Beijinger Zeit gab Thomas Bach, IOC-Präsident, in Kuala Lumpur bekannt, dass Beijing den Zuschlag für die Winterspiele 2022 erhält. 85 Stimmberechtigte des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entschieden per Abstimmung über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022.  

Beijing bewirbt sich gemeinsam mit dem benachbarten Gebirgsort Zhangjiakou um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2012. Der Bewerbungsplan sieht vor, in Beijings Stadtbezirken sowie im Vorortkreis Yanqing und in Zhangjiakou drei Sportstätten-Komplexe zu bauen.

Die chinesische Olympia-Bewerbung steht unter dem Motto „Schnee und Eis in Weiß - Wintersport ist heiß". Ganz in diesem Sinne sind sauberer Sport, saubere Umwelt und eine faszinierende kulturelle Kulisse die Schwerpunkte.  (Quelle: Xinhua)

 

 

Hintergrund zur Bewerbung Beijings für die Olympischen Spiele 2022

Einwohner: 21 Millionen.

Vorhergehende Olympische Spiele: Sommerspiele 2008.

Vorhergehende Bewerbungen für Winterspiele: Keine.

Bewerbungsleiter: Wang Anshun, Bürgermeister von Bejing.

Spielstätten: sechs existierende und drei in Planung.

Olympische Dörfer: drei.

Budget des Organisationskomitees: 1,558 Milliarden USD.

Infrastrukturbudget: 1,511 Milliarden USD (beinhaltet nicht die geplante  Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Beijing und den Austragungsorten in den Bergen).

Öffentliche Unterstützung: 88 Prozent in Beijing; 92 Prozent in China (Umfrageergebnisse laut IOC).

Geplanter Termin: 4. bis 20. Februar.

Slogan: „Ein wunderbares Wiedersehen auf Schnee und Eis."

 

Pro: Erfahrung mit den Olympischen Spielen 2008; Verwendung der Spielstätten von 2008, wie des „Vogelnest" und des „Wasserwürfel"; Chinas politische und wirtschaftliche Stabilität; Vertrautheit mit den IOC-Mitgliedern; gilt als sichere Wahl, auf die man zählen kann; Potential einen Wintersportmarkt mit 100 Millionen Chinesen zu entdecken; starke Werbemaschinerie.

Kontra: Kaum Wintersporttradition, wenig Wintersportatmosphäre und kaum natürlicher Schnee; große Abhängigkeit von der Wasserversorgung, um Kunstschnee herstellen zu können; weite Distanzen zwischen Beijing und den Austragungsorten in den Bergen; Gefühl in Bezug auf Beijing unter einigen der IOC-Mitgliedern „Das hatten wir schon Mal"; Luftverschmutzung; Menschenrechtsfragen.

Bericht der IOC-Evaluierungskommission: „Beijing 2022 hat ein regionales Konzept geboten, mit dem Potential einen Markt für Wintersport für mehr als 300 Millionen Menschen in Nordchina zu erschließen."

Status: Die Stadt, die es zu schlagen gilt.

 

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