Animierte Bilder des großen verstorbenen chinesischen Politikers Deng Xiaoping werden in der Animationsfilmdokumentation „Herr Deng geht nach Washington" gezeigt.

Die historische Dokumentation „Herr Deng geht nach Washington", die in der Hauptstadt am 12. Mai ihre Premierenfeier hatte, zeigt nicht nur Einzelheiten eines Mordversuches gegen Deng, sondern ist auch das erste Mal, dass ein Animationsfilm über Chinas politische Führung für die Kinoleinwand gemacht wurde.

Der Film erzählt die Geschichte von Dengs neuntägigem Besuch in den USA im Jahr 1979. Dies war nur ein Monat, nachdem die Volksrepublik China überhaupt erst diplomatische Beziehungen mit den USA aufgenommen hatte.

Animationsfilme über hochrangige Führungspersönlichkeiten sind sehr selten in China, aber „Herr Deng geht nach Washington" verwebt historische Aufnahmen, Interviews und animierte Bilder von Deng Xiaoping.

Der Produzent des Films, Lu Muzi, sagt, dass der Film zwölf animierte Sequenzen Dengs beinhaltet, die im französischen, amerikanischen und japanischen Stil und auch im Stil des traditionellen chinesischen Schattenspiels gezeichnet sind. Diese Bilder wurden von Dengs Angehörigen gesehen und gebilligt. „Besonders die Meinung von Deng Lin, der ältesten Tochter Deng Xiaopings, die auch eine anerkannte Künstlerin ist, war uns sehr wichtig. Sie hatte das letzte Wort. Kurz nachdem wir ihr die Aufnahmen geschickt hatten, haben wir ihren Anruf, mit der Erlaubnis loszulegen, erhalten", sagt Lu.

Der 24-jährige Zhu Yuchen, ein Student der Animationskunst an der Beijinger Filmakademie, der bereits andere hochrangige Politiker, wie den früheren Ministerpräsident Wen Jiabao zeichnen durfte, ist der Kopf hinter den bewegen Bildern Deng Xiaopings. Der Regisseur Fu Hongxing, wählte aus den drei Vorschlägen, die Zhu Yuchen gezeichnet hatte, die realistischere Variante aus. „Dengs Figur ist nicht statisch. Wenn er beispielsweise in einer Sitzung ist, hat er einen recht ernsten Gesichtsausdruck, wenn er aber in einer Gala ist, ist er viel lebendiger gezeichnet", erläutert Zhu die Bilder.

Der junge Zeichner ist der Ansicht, dass die historischen Ereignisse so besser an ein junges Publikum herangetragen werden könnten. „Animationsfilme mögen auf den ersten Blick einfach sein, aber in der Realität hatten wir ganz schön viele Hausaufgaben zu erledigen. Beispielsweise mussten wir herausfinden, welche Speisen bei einem offiziellen Abendessen serviert worden waren oder welche Bilder in einem bestimmten Raum waren." Zhu erklärt, dass er und sein Team während der Entstehung des Filmes viele historische Dokumente durchgehen mussten und Aufzeichnungen aus dieser Zeit genau studierten.

Der Film beinhaltet auch Aufzeichnungen eines Mordversuches durch ein Mitglied des Ku-Klux-Klans und Szenen von Protesten gegen Deng. Details des Besuchs, inklusive TV-Interviews mit politischen Schwergewichten, wie dem damaligen US-Präsident Jimmy Carter und dem amerikanischen Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, wurden ebenfalls in den Film eingebaut.

Fu sagt, der Film wurde gemacht, um Dengs Leistungen für China und seinen Einfluss auf Generationen von Chinesen zu würdigen. Die Produktion war im letzten Jahr fertig gestellt worden, zum 110. Geburtstag Deng Xiaopings und dem 35. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen von China und den USA. Der Film wird ab 15. Mai landesweit gezeigt.