In China finden zurzeit die beiden jährlichen Tagungen des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) statt. Die Abgeordneten des NVK und Mitglieder der PKKCV treten dann vor die Öffentlichkeit, besonders die prominenten Mitglieder der PKKCV stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir werfen einen Blick auf vier von ihnen und fragen: Wie haben sie ihre Arbeit gemacht?
Basketballer Yao Ming
Basketballer Yao Ming: Der Professionelle
Am 2. März gab Lü Xinhua, Sprecher der PKKCV, bei einer Pressekonferenz bekannt, dass der Antrag von Yao Ming aus dem Jahr 2014 zur „Aufhebung der Prüfung und Genehmigung von Wettbewerben und zur Belebung des Sportmarkts " im Tätigkeitsbericht der Regierung von 2015 angenommen wurde. Dies wurde allgemein positiv aufgenommen. Die Bemühungen des ehemaligen Basketballstars haben die öffentliche Meinung, dass prominente Mitglieder für die PKKCV im Grunde nur Dekoration seien, verändert. Yao Mings Antrag aus dem Jahr 2013 zur „Reform des Verwaltungssystems und breitere Auswahl von Talenten für eine nachhaltige Entwicklung des Basketballs in China" wurde ebenfalls positiv beurteilt. Das Image des Sportlers als eher untätiges PKKCV-Mitglied hat sich gewandelt.
Literaturnobelpreisträger Mo Yan
Literaturnobelpreisträger Mo Yan: Der Zurückhaltende
„Mo Yan" bedeutet auf Chinesisch, nicht zu sprechen. Dementsprechend verhielt sich der Schriftsteller zunächst zurückhaltend, als er 2013 Mitglied der PKKCV wurde. Er beantwortete weder Fragen aus den Medien, noch stellte er selber einen Antrag. Das änderte sich im letzten Jahr, als er einen Antrag zur Erhöhung der Zuschüsse für Familien mit Kind und für verwaiste Eltern stellte. Die Medien zeigten sich erstaunt, sahen den Antrag in keinem Zusammenhang mit Beruf. Mo Yan erklärte daraufhin: „ Es mag zwar nichts mit meinem Beruf zu tun zu haben, aber es gibt eine Verbindung zu meinem Werk." Für seinen viel beachteten Roman „Frösche" recherchierte er ausführlich über Familien und verwaiste Eltern. „Mein Antrag entstand aus dieser Recherche für das Buch."
Sängerin Song Zuying
Sängerin Song Zuying: Die Selbstkritische
In der Diskussion des Kultur- und Kunstkreises der PKKCV von 2014 äußerte sich die Sängerin Song Zuying selbstkritisch darüber, dass viele Künstler und Musiker für Auftritte ins Ausland reisten. Auf großen, weltbekannten Bühnen aufzutreten sei der Traum jedes Musikers, sagte Song, die 2003 ein Konzert in der Goldenen Halle in Wien gab. Überraschenderweise folgten daraufhin zahlreiche Ensembles ihrem Beispiel. „Die Qualität der Ensembles war jedoch sehr unterschiedlich. Es war eine unverantwortliche Verschwendung von staatlichen Mitteln für den Kulturbereich".
Regisseur Chen Kaige
Regisseur Chen Kaige: Der Realist
In einem Interview erklärte der Regisseur Chen Kaige 2013 vor der Presse: „Viele fragen mich, warum ich auf die Realität aufmerksam mache und keine historischen Filme mehr drehe. Ich antwortete: Warum sollte man nicht die Probleme der Realität beachten? Im Rückblick sind auch sie nach einigen Jahren Geschichte." Chen wandte sich in den vergangenen Jahren nach historischen Sujets wie in „Mei Lanfang" oder „Sacrifice" aktuellen Themen zu wie in „Caught in the Web". Bei seinem ersten Antrag für die erste Tagung des 12. Landeskomitees der PKKCV setzte er sich für die verstärkte Bekämpfung der Umweltverschmutzung ein. Auf der diesjährigen Tagung brachte er seinen Wunsch zum Ausdruck, einen Film über die Bekämpfung des Smogs zu drehen. Seiner Ansicht nach sollten chinesische Filme die Probleme der Menschen widerspiegeln.
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