23-12-2014
Im Focus
Kommentar zum 15. Jahrestag der Rückgabe Macaos:Vielbeachtete Integration von westlicher und östlicher Kultur

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping wohnte der Feier zum 15-jährigen Jubiläum der Rückkehr Macaus zu Festlandchina sowie der Vereidigungszeremonie der vierten Regierung Macaus am 20. Dezember bei.

2014 jährt sich die Rückgabe Macaos an das chinesische Festland zum 15. Mal. Macao ist ein Beispiel für die Integration von westlicher und östlicher Kultur. Das traditionelle und moderne Macao erregt weltweit Beachtung.

Kooperation und Win-Win-Situation zwischen Macao und dem chinesischen Festland

„Macaos Entwicklung hängt untrennbar mit CEPA zusammen", erklärt Zhang Zurong, Vorsitzender des Instituts für die Förderung von Handel und Investitionen in Macao. Im Interview mit People's Daily ging er ausführlich auf das CEPA-Abkommen ein. CEPA steht für Closer Economic Partnership Arrangement, das Abkommen wurde im Jahr 2003 zwischen der Zentralregierung und der Regierung der Sonderverwaltungszone Macao geschlossen. Es umfasst eine Reihe gut funktionierender und effektiver Maßnahmen. So können beispielsweise Festlandchinesen auf eigene Faust nach Macao reisen, die beruflichen Qualifikationen von Bürgern aus Macao werden auf dem chinesischen Festland  geprüft und anerkannt. All das hat zur wirtschaftlichen Integration von dem chinesischen Festland und Macao beigetragen und Macaos Wirtschaft konnte sich stärker diversifizieren.

„Noch wichtiger ist, dass das CEPA-Abkommen kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wird. Weitere Zusatzabkommen von praktischem Nutzen sind unterzeichnet worden", so Zhang weiter. Seit dem 1. Januar 2014 ist das zehnte Zusatzabkommen in Kraft. In 28 Bereichen des Dienstleitungshandels, wie zum Beispiel Messen, Tourismus, Bankwesen oder Verkehr, sollen Marktzugang, Geschäftsumfang und örtliche Beschränkungen in weiteren Schritten gelockert werden. Statistiken zufolge gibt es insgesamt 383 Maßnahmen, durch die das chinesische Festland  den Dienstleistungshandel für Macao öffnet.

Die geringe territoriale Ausdehnung und die knappe Bodenfläche sind ein großes Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung Macaos. Im März 2011 unterzeichneten die Provinz Guangdong und Macao ein „Rahmenabkommen für die Kooperation zwischen Guangdong und Macao". Das Abkommen beinhaltet den Bau des „Guangdong-Macao-Industrieparks" in Hengqin, der auf einer Gesamtfläche von fünf Quadratkilometern schwerpunktmäßig die Bereiche traditionelle chinesische Medizin, kulturelle Innovation, Bildung und Training weiterentwickeln soll. Das Projekt „Technischer Industriepark für TCM als Kooperationsprojekt von Guangdong und Macao" wurde zuerst umgesetzt. Im Juli 2013 begann man damit, Unternehmen anzuwerben, seitdem verzeichnete das Projekt mehr als 120 Anfragen von interessierten Investoren und 58 konkrete Investitionspläne.

In den vergangenen 15 Jahren wurde die Beziehung zwischen Macao und dem chinesischen Festland  immer enger. Beide Seiten helfen einander und konnten so eine Win-Win-Situation erzeugen. das chinesische Festland  hat sein Bestes getan, um die Lebensmittel-, Trinkwasser- und Bodenprobleme Macaos zu lösen. Macao hat dem chinesischen Festland  bei Naturkatastrophen unter die Arme gegriffen, zahlreiche Spenden gingen beispielsweise beim Erdbeben von Wenchuan im Jahr 2008 ein.

„Werfen wir einen Blick auf Agrarprodukte wie Gemüse und Obst. Im Jahr 2000 importierte Macao 35.000 Tonnen Gemüse und Obst vom chinesischen Festland. Bis zum Jahr 2013 stiegen die Importe auf 85.000 Tonnen", erklärte Huang Youli, Vorsitzender des Verwaltungskomitees für Zivilangelegenheiten in Macao.

Bei der Wasserversorgung ist Macao zu mehr als 95 Prozent auf das chinesische Festland angewiesen. „Um die Wasserversorgung und –qualität für Macao und Zhuhai zu garantieren, kontrolliert das chinesische Festland nicht nur die Wassermenge im Pearl-Fluss-Delta, sondern realisierte auch das Zhuyin-Projekt", erläutert Huang Suiwen, Direktor der Marine- und Wasserversorgungsbehörde in Macao. In Zukunft soll zudem das geplante Datengxia-Wasserbauprojekt die Sicherheit der Wasserversorgung in Macao auch langfristig garantieren.

 

Vertiefung der Verbindungen zu Portugal und Brasilien

Der 12. Fünfjahresplan enthält erstmals auch Passagen über Hongkong und Macao. Darin wird darauf hingewiesen, dass die Zentralregierung Macao dabei unterstützen wird, zu einem international bedeutenden Tourismus- und Freizeitzentrum zu werden. Außerdem soll Macao als Plattform der Wirtschaft- und Handelskooperation zwischen China und portugiesischsprachigen Ländern dienen.

Das bedeutet eine neue Ausrichtung und neue Chancen für Macaos Entwicklung. „Die zukünftige Entwicklung Macaos wird auf den 12. Fünfjahresplan abgestimmt. So kann Macao sich diversifiziert entwickeln", erklärte Fernando Chui Sai, der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone Macao.

Aufgrund historischer Gründe hat Macao umfassende und enge Verbindungen zu portugiesischsprachigen Ländern wie Portugal und Brasilien. Gesetz- und Verwaltungsstrukturen sind sehr ähnlich. Als Vermittler und Brücke zwischen China und diesen Ländern erfreut sich Macao großer Vorteile.

Von 2005 bis zum 2014 nahmen über 3800 Menschen aus China und portugiesischsprachigen Ländern an verschiedenen Foren, Sitzungen und Business-Treffen teil, es fanden mehr als 3100 Geschäftsgespräche statt. Dabei wurden 43 Projekte unterzeichnet. 2013 wurde die Gründung einer Stiftung für die Kooperation und Entwicklung Chinas und der portugiesischsprachigen Länder angekündigt. Die Stiftung soll sich auf die Investitionsanforderungen für Unternehmen in China (einschließlich Macao) und in portugiesischsprachigen Ländern konzentrieren.

 

 

(Quelle: People's Daily)