05-12-2014
Im Focus
Erste Welt-Internetkonferenz in Wuzhen
von Wang Hairong

Jack Ma, Vorstandsvorsitzender der Alibaba Group, bei seiner Rede zur Eröffnung der Konferenz am 19. November (Han Chuanhao)

Charles Zhang ( re.) bei einer Forumsdiskussion (Han Chuanhao )

Internetregulierung

Das Internet hat die Lebens- und Arbeitsweise der Menschen grundlegend verändert. Es hat die Kommunikation und Informationsbeschaffung erleichtert. Das Internet verringert die Distanz, so wie zwischen Yang Kun, einem in den USA lebenden Chinesen, und seinen Freunden in China. Er trat mehreren WeChat-Gruppen bei, die seine ehemaligen Mitschüler und Kollegen in China eingerichtet hatten. Täglich chatten sie über alles Mögliche und tauschen Neuigkeiten, Fotos und Videos aus. Auch wenn die Gruppenmitglieder nun in unterschiedlichen Städten leben, fühlen sie sich so nah wie früher.

Der virtuelle Raum ist genau wie die echte Welt jedoch kein Paradies. Das Internet kann wertvolle Informationen verbreiten genauso wie schädliche Viren und Falschinformationen. Es kann ein Werkzeug für Betrüger, Hacker und sogar Terroristen sein.

"Das Internet ist ein zweischneidiges Schwert. Nutzt man es klug, ist es wie der Schatz von Alibaba; nutzt man es auf unvernünftige Art, ist es die Büchse der Pandora", erklärte Chinas Vize-Ministerpräsident Ma Kai am 19. November auf der Konferenz.

Die Netzwerksicherheit sei eine Herausforderung für die gesamte menschliche Gesellschaft, ihre Sicherstellung liege in der gemeinsamen Verantwortung der Regierungen. Er forderte die Staaten zu einer stärkeren Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Internetstraftaten wie terroristischen Aktivitäten, Internetattacken und Eingriffen in die Privatsphäre auf, um das Internet sicherer zu machen.

Bei einem Unterforum, das am 20. November stattfand, diskutierten Teilnehmer über die Internetsicherheit und internationale Zusammenarbeit. Bing Xiaowu, Vorstandsvorsitzender der China Electronics Corporation, erklärte, dass sich Verstöße gegen die Internetsicherheit häufig ereigneten, allein 2013 seien mehr als 500 Millionen Benutzerinformationen weltweit geleakt worden.

Die Gefahren für die Internetsicherheit hätten fünf Ursachen: Extremisten, Hacker, Terroristen, Wirtschaftskriminelle und staatliche Regierungen. Diese Bedrohungen schaden nicht nur unserem Besitz, sondern behindern auch die nationale Entwicklung.

Zurzeit könne keine Organisation oder Unternehmen allein diese Herausforderungen mit traditionellen Methoden bewältigen, erklärte Bing; man müsse das Präventions- und Schutzmodell verändern, Ressourcen zur Verfügung stellen und sich für kooperative Innovationen engagieren.

Die Domain-Namen von mehr als der Hälfte der Websites, die in China schädliche Programme verbreiten, seien im Ausland registriert, so Huang Chengqing, Direktor des National Computer Network Emergency Response Technical Team / Coordination Center of China. Zur Bekämpfung der Gefahren für die Internetsicherheit sei seine Organisation eine Partnerschaft mit 127 Organisationen in 59 Ländern eingegangen.

 

 

 

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