26-04-2013
Im Focus
Polizisten räumen lebenswichtige Verkehrsader im Erdbebengebiet
von Wa Chunfang

 

Die Provinzstraße 210 ist die einzige Verbindung in die Katastrophenregion im Kreis Baoxing.

 

 

 

Verstopfte Arterie: Am 22. April räumen bewaffnete Polizisten einen blockierten Abschnitt der Provinzstraße 210 im Kreis Baoxing, Provinz Sichuan.

 

Am Mittag des 22. April aß Zhang Lei, Einsatzleiter einer Einheit des Zweiten Verkehrsteams der Bewaffneten Volkspolizei, gerade Fertignudeln an der Provinzstraße 210 in der Provinz Sichuan. Mit ihm zusammen waren seine Kameraden.

Bereits eine halbe Stunde, nachdem sich am 20. April das Erdbeben der Stärke 7,0 ereignet hatte, war Zhangs Team zur Räumung der Provinzstraße 210 zwischen dem Kreis Lushan, dem Epizentrum des Bebens, und dem nahe gelegenen Kreis Baoxing entsendet worden.

Herunterstürzender Schlamm und Steine von nahegelegenen Felshängen blockierten die Straße und schnitten Baoxing vom Rest der Welt ab.

Als das Team am Abend des 20. April in Lushan ankam, begann es sofort damit, Schlamm und Felsen zu räumen.

Die Straße zwischen Lushan und Baoxing ist nur etwas über 30 Kilometer lang, aber sehr gefährlich.

Die für Erdrutsche anfälligste Region liegt fünf Kilometer entfernt von der Kleinstadt Lingguan im Kreis Baoxing. Dort führt die Straße durch ein tiefes und dunkles Tal, flankiert von turmhohen Felsen auf der einen Seite und einem schlammigen Fluss auf der anderen.

Das Beben hat dort viele Felsen gelockert, sie sind kurz davor, sich vollständig abzulösen. Aus den Bergen stürzt immer wieder Geröll hinab. Zahlreiche von Felsblöcken zermalmte Fahrzeuge säumen den Straßenrand.

Nach mehr als 30 Stunden Arbeit war die Straße geräumt. Am späten Nachmittag des 21. April konnte sie wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Die Reparaturarbeiten waren damit jedoch noch lange nicht beendet. Nachbeben erschüttern die Bergregion weiterhin, und Erdrutsche begraben ganze Straßen unter sich.

Die bewaffneten Polizisten wurden in mehrere Einheiten eingeteilt, ausgerüstet mit je zwei bis drei Baggern und Schaufelladern. Jedes Team war für den Schutz eines Straßenabschnitts zuständig.

Am Nachmittag des 22. April räumte Zhangs Einheit eine Einsturzstelle zwischen Lingguan und der angrenzenden Gemeinde Zhongba im Kreis Baoxing.

Baggerführer Nie Hong war seit dem Morgen des 21. April im Dienst. Der Unteroffizier aus Hunan kennt sich bestens aus mit der Arbeit an technischem Gerät und ist ein erfahrener Straßenmechaniker.

"Unsere Aufgabe ist es, die Straße vor Erdrutschen zu bewahren, damit Rettungsfahrzeuge sie weiterhin passieren können", sagte Zhang.

"Die Mitglieder der Einheit haben einen starken Willen und Herzen voller Liebe", erklärte Pi Feng, Pressesprecher des Zweiten Verkehrsteams der Bewaffneten Volkspolizei.

 

(Bericht aus dem Kreis Baoxing, Provinz Sichuan)