Auf dem roten Teppich: Präsident Xi Jinping (2.v.r.) und seine Ehefrau Peng Liyuan (re.) bei einem Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto und dessen Gattin beim Ba 'o- Forum for Asia in Sanya (Provinz Hainan) am 6. April.
Diplomatisches Debut: Am Moskauer Flughafen winkt Peng Liyuan (r.) am 22. März an der Seite ihres Ehemannes, Chinas Staatspräsident Xi Jinping, der Menge zu.
Am 22. März landete die Maschine des chinesischen Staatspräsidenten in Moskau. Als sich die Kabinentür öffnete, blickte die Menge auf Xi Jinping. An seiner Seite: Ehefrau Peng Liyuan im dunkelmarineblauen Mantel, mit einem Seidenschal in hellem Türkis und dazu passender Handtasche. Als sie nebst Gatten dann langsam die Treppe hinunterschritt, stand sie sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
In den folgenden Tagen sorgte Peng mit ihrer anmutigen Art und modischen Kleidung für Furore. Fotos, die sie in unterschiedlichen eleganten Outfits bei einer Reihe diplomatischer Festakte in Russland, Tansania, Südafrika und dem Kongo zeigen, verbreiteten sich schnell im Internet, und es gab viel Lob für ihren zurückhaltenden und exquisiten Stil.
Beim Ba'o-Forum for Asia im April stand sie wegen ihres freundlichen Auftretens und eleganten Stils erneut im Rampenlicht.
Peng (50) ist in China seit den 1980er Jahren keine Unbekannte mehr. Zu dieser Zeit erlangte sie einigen Ruhm als Sängerin.
1980 machte sie ihren Abschluss am Shandong College of Art. Dort immatrikulierte sie sich im Alter von 14 Jahren und wurde später von der Volksbefreiungsarmee als Sängerin engagiert.
In den folgenden Jahrzehnten trat Peng vor Soldaten und Publikum in ganz China auf. Die Leute kennen sie seit langem als Sängerin von Volksliedern und durch Auftritte in TV-Serien während der jährlichen Fernsehgala zum Chinesischen Frühlingsfest bei CCTV, dem chinesischen Staatssender.
Zudem ist die First Lady für ihr soziales Engagement, vor allem im Gesundheitsbereich, bekannt. Am 3. Juni 2011 wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Sonderbotschafterin für Tuberkulose und HIV/Aids ernannt. In den vergangenen Jahren trat Peng selten auf, auch wenn ihr Werbespot gegen HIV/Aids immer noch fester Bestandteil des Fernsehprogramms ist.
In den Augen der chinesischen Öffentlichkeit geht Peng anderen Prominenten mit gutem Beispiel voran. Auch wenn sie ein bekannter Star und Ehefrau eines führenden chinesischen Politikers ist, bleibt sie im Hintergrund und zeigt sich bescheiden.
Bei Sina Weibo, Chinas Pendant zum Kurznachrichtendienst Twitter, ist Pengs Stil ein großes Thema, seit sie mit ihrem Ehemann im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht. Die Leute interessieren sich dafür, welche Marken sie trägt und wer ihre Kleider entworfen hat. Nachahmungen ihres Mantels, ihrer Handtasche, ihres Schals und ihrer Schuhe waren im Internet im Nu ausverkauft.
Peng wurde zudem dafür gelobt, dass sie hiesige Marken ausländischen Luxuslabels vorzieht. Einige ihrer Kleider wurden beispielsweise von Exception de Mixmind entworfen, einer chinesischen Nobelmarke aus Guangzhou (Provinz Guangdong). Vor einigen Tagen bestätigte die dortige Behörde für Qualitäts- und Technologiekontrolle, dass einige von Pengs Kleidungsstücken von Ma Ke, der Chefdesignerin von Exception de Mixmind, und Wu Yong (Dt. „Nutzlos") maßgeschneidert wurden,
Auch wenn es sich in beiden Fällen um Luxusmarken handelt, sind Exception de Mixmind und Wu Yong in China kaum bekannt. Chinesische Verbraucher kaufen lieber ausländische Luxusmarken wie Gucci und Louis Vuitton. Dennoch kurbelte Pengs Kleidungsauswahl die heimische Modeindustrie an, ihre exzellenten Designs machten Ma über Nacht bekannt.
Ma wurde 1971 in Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, geboren. 1992 machte sie ihren Abschluss am Suzhou Institut für Seidentextiltechnologie.
In einem Interview mit dem Life Week Magazine bestätigte sie, Kleider für die First Lady kreiert zu haben. „Das ist mein erstes Mal, dass ich Mode für die Ehefrau eines führenden chinesischen Politikers entwerfe", erklärte sie.
"Peng Liyuan achtet stets auf den Umweltschutz und den Dienst am Staat, das entspricht auch meiner moralischen Überzeugung", bemerkte sie. „Bei den Designs berücksichtigte ich ihre Persönlichkeit und Figur, nicht ihre Identität als First Lady. Ich wollte das Bild einer unabhängigen Frau voller Liebe und Weisheit zeigen."
In vielen Kommentaren hieß es, Pengs Stil repräsentiere Chinas nationalen Geist und seine Traditionen auf gelungene Weise. „Das Kostüm gehört zusammen mit Musik, Literatur, Malerei und Kalligraphie zu den wichtigsten chinesischen Markenzeichen", erklärte Ma in diesem Zusammenhang.
Und zum Thema Schönheit bemerkte sie: "Die Leute befassen sich gern mit Mode. Aber nur wenige verstehen den Begriff wahrer Schönheit, die meiner Meinung nach zeitlos sein sollte."
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