7. Expansion ins Ausland
Wang Jianlin, Vorsitzender der Dalian Wanda Group, beim Shake Hands mit Gerry Lopez, CEO und Präsident der AMC Entertainment. (Zhang Hanrong)
2012 haben chinesische Unternehmen eine ganze Reihe von ausländischen Firmen übernommen.
Im Januar übernahm Sany Heavy Industry Co. and Citic PE Advisors den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister Holding GmbH für 360 Millionen Euro (470,46 Millionen Dollar).
Im Mai verkündete die Dalian Wanda Group Corp. Ltd., ein Privatunternehmen aus Dalian in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, den Ankauf der US-Kinokette AMC Entertainment Holdings Inc., der zweitgrößten Kette in Nordamerika. Die Übernahme ist die größte Investition eines heimischen Privatunternehmens im Kulturbereich und hatte einen Wert von 2,6 Milliarden Dollar.
Der chinesische Ölmischkonzern China National Offshore Oil Corp. (CNOOC) bereitet gerade die größte Auslandsübernahme des Landes vor. Am 8. Dezember bewilligte die kanadische Regierung das 15,1 Milliarden-Dollar-Angebot für den Öl- und Gashersteller Nexen Inc. in Calgary.
Dennoch trafen chinesische Unternehmen bei ihrer Expansion im Ausland auch auf viele Stolpersteine.
Am 8. Oktober gab der Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses einen Bericht heraus, der behauptet, dass die chinesischen Hightech-Unternehmen Huawei und ZTE eine mögliche Bedrohung für die Staatssicherheit darstellten und der der amerikanischen Regierung nahelegt, keine Geräte der beiden Firmen zu benutzen. Am 14. Oktober veranlasste der US-Kongress weitere Ermittlungen gegen beide Unternehmen.
Am 28. September befahl US-Präsident Barack Obama der Ralls Corp., einer Tochtergesellschaft der chinesischen Sany Group, die in eine Reihe von Windkraftprojekten in den USA investiert hat, ihre Anteile an einem dieser Projekte wieder abzustoßen und verursachte dem Unternehmen so einen Verlust von mehr als 20 Millionen Dollar.
8. Zunehmende Handelskonflikte
Arbeiter beim Zusammenbau eines Solarmoduls in einem Solarunternehmen in Zhejiang. (Wang Yingchang)
2012 scheint ein besonders beunruhigendes Jahr für Chinas Außenhandelsbeziehungen gewesen zu sein.
Am 18. Januar verkündete das US-Handelsministerium offiziell die Einleitung von Andi-Dumping- und Anti-Subventionsermittlungen gegen Windkrafttechnik aus China. In einer Vorabentscheidung vom Juli beschloss das US-Handelsministerium vorläufige Anti-Dumping-Zölle in Höhe von 20,85 bis 72,69 Prozent für gewerblich nutzbare Windkraftanlagen aus China. Die Anti-Dumping-Zölle sind eine Ergänzung zu den Ausgleichsabgaben in Höhe von 13,74 bis 26 Prozent, die das Ministerium im Mai angekündigt hatte.
Am 7. November entschied die Internationale Handelskommission des Wirtschaftsministeriums, dass die Rechte amerikanischer Hersteller von Solarmodulen durch Konkurrenten aus China verletzt worden seien. Die Chinesen hätten illegales Preisdumping betrieben und illegale Regierungssubventionen erhalten. Die Regelung machte den Weg frei für Abgaben in Höhe von 36 Prozent.
Den USA auf den Fersen folgend veranlasste die EU eine ähnliche aber umfassendere Untersuchung von chinesischen Photovoltaik-Produkten.
Angesichts verstärkten Protektionismus mitten in einer weltweiten Konjunkturabschwächung schlug China zurück.
Am 5. November verkündete das chinesische Handelsministerium (MOFCOM), dass es bei der WTO eine Klage gegen die Subventionen in der europäischen Solarindustrie eingereicht habe.
Am 26. November gab das MOFCOM den Start der Anti-Dumping- und Ausgleichszoll-Ermittlungen gegen Importe von solarem Polysilizium aus den USA, Südkorea und der EU bekannt. Solares Polysilizium ist ein Material, das zur Herstellung von Solartechnik verwendet wird. Die Ermittlungen gegen EU-Importe sollen vor dem 1. November 2013 beendet werden.
Dieser Fall schließt sich an eine Anti-Dumping-Untersuchung von solarem Silizium aus den USA und Südkorea an, die am 20. Juli in die Wege geleitet wurde. In der Stellungnahme hieß es, das Ministerium würde beide Fälle kombinieren und eine Gesamtauswertung vornehmen.
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