14-12-2012
Im Focus
Auf der Suche nach einer Klima-Lösung
Von Yu Shujun

Zusagen einhalten

 

„Wir werden nicht dem vergangenen Entwicklungsmodell der Entwicklungsländer folgen. Wir können unsere Emissionen nicht erst dann senken, wenn das Pro-Kopf-BIP 50.000 Dollar erreicht“, erklärte Xie.

 

Ohne die finanzielle und technologische Hilfe durch die Industrieländer hat China zugesagt, seinen Kohlendioxid-Ausstoß für das BIP pro 10.000-Yuan-(1605 Dollar) von 2005 bis 2020 um 40 bis 45 Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel ist deutlich ehrgeiziger als das vieler Industrieländer.

 

In ihrem 12. Fünfjahresplan (2011 bis 2015) hat sich die chinesische Regierung zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch für das BIP pro 10.000-Yuan um 16 Prozent und den Kohlendioxid-Ausstoß um 17 Prozent zu senken und gleichzeitig den Anteil nicht fossiler Brennstoffe am Energieverbrauch auf 11,4 Prozent zu steigern.

 

Während des 11. Fünfjahresplans (2006 bis 2010) sank der Energieverbrauch für das BIP pro 10.000-Yuan um 19,1 Prozent. Der Index sei 2011 um 2,1 Prozent und von Januar bis September dieses Jahres um 3,4 Prozent gefallen, so Xie. Seiner Einschätzung zufolge werden die Kohlendioxid-Emissionen für das BIP pro 10.000-Yuan in diesem Jahr um 5 Prozent abnehmen.

 

Im Bemühen um eine nachhaltige Entwicklung restrukturiert China seine Industrie. Projekte mit hohem Energieverbrauch, hohen umweltschädlichen Abgaswerten oder Kapazitätsüberschuss werden streng limitiert, veraltete Kapazitäten eliminiert. Auch wenn diese Bemühungen das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen werden, scheut die Regierung keine Mühen und hat gerade jetzt das Wachstumsziel im Fünfjahresplan gesenkt.

 

Energiesparende Industrien und Neue Energien gehören nun offiziell zu den strategischen Schwellenindustrien des Landes, die als neuer Wachstumsmotor für die Wirtschaft des Landes für die Zeit des Fünfjahresplans gelten.

 

„Wir können feststellen, dass es in China vorangeht und der Klimawandel in den Fünfjahresplan eingepasst wurde“, erklärte EU-Kommissarin Heedegard.

 

„Die chinesische Regierung hat eine Menge darin investiert, ihre Energiequellen auf kluge Art zu diversifizieren, um bestehende Regierungsstrategien aus eigener Hand zu entschärfen und anzupassen“, so Ban Ki-moon. „Das ist sehr lobenswert.“

 

„China hat reduziert erfolgreich die Nutzung fossiler Brennstoffe, in dem es grüne Technologien wie Sonnenenergie und Windkraft nutzt“, erklärte Alexander Bedritzky, russischer Klima-Sondergesandter in Doha.

 

Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern hat China sich bemüht, seine Waldflächen zu vergrößern und Weideland zu erhalten.

 

Es startete außerdem in vielen Regionen Niedrig-CO2-Projekte und initiierte Pilotprogramme zum Handel mit CO2-Emmissionen in Beijing und Shanghai.

 

„Wir schätzen es, dass China sich konkrete Ziele gesetzt und Analysen durchgeführt hat und die Marktmechanismen in breitem Maße genutzt werden, um bei der Verlangsamung des Klimawandels zu helfen“, so Bedritzky.

 

China hat anderen Entwicklungsländern durch die Süd-Süd-Kooperation dabei geholfen, den Klimawandel abzumildern und sich anzupassen.

 

„Wir bekommen die meiste Hilfe aus China, nicht nur in Umweltangelegenheiten, sondern auch in der Infrastruktur“, so Shakeela, Umwelt- und Energieministerin der Malediven.

 

Die chinesische Regierung habe versprochen, in den nächsten drei Jahren 200 Millionen Yuan (31,7 Millionen Dollar) bereitzustellen, um Klimaprogramme in Afrika, den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten zu finanzieren, so Xie.

 

Grenada, ein kleiner Inselstaat in der Karibik, habe seine Energieeffizienz um 50 Prozent erhöht und 1 Million Dollar an öffentlichen Ausgaben gespart, da es von China gespendete Energiesparlampen benutzt habe, ergänzte er.

 

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