Noch einmal in die Vergangenheit: Funktionäre aus der Provinz Hainan in Südchina werden am 21. September an einem der historischen Revolutionstützpunktgebiet in Jinggangshan (Provinz Jiangxi) in der Uniform der Rote-Armee-Soldaten unterrichtet.
Moderne Basis: Die CELAP in Shanghai bietet Lehrgänge zu Spitzentechnologien und neuen Technologien, diplomatischer Etikette, Notfall- und Krisenlösungen sowie Kommunikation mit den Medien an.
Im September verbrachte Zhong Ming, stellvertretender Chef des örtlichen Amts für Steuerwesen im Beibei-Viertel von Chongqing (Südwestchina) vier effiziente, arbeitsame Tage in der China Executive Leadership Akademy (CELAJ) in Jinggangshan in der zentralchinesischen Provinz Jiangxi.
Die Akademie befindet sich in einer kleinen Stadt und ist neben Yan'an (Provinz Shaanxi) und Pudong (Shanghai) eins der drei nationalen Ausbildungszentren, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eingerichtet wurden, um Kader zu schulen. Sie praktiziert eine ganz besondere Ausbildungsmethode. Während seines Aufenthaltes folgte Zhong gemeinsam mit mehr als 30 anderen Funktionären dem Zickzackweg auf die Gipfel der Berge, genauso wie es die Soldaten der Roten Armee vor mehr als 80 Jahren taten.
"Der Lehrgang ist hart", sagt Zhong, viele Funktionäre hätten nach der langen Kletterpartie schmerzende Gelenke und Beine, fügte er hinzu. „Aber es lohnt sich. Wir haben viel über diese schwierige Zeit gehört, aber es ist etwas anderes, wenn man selber hier ist und diese Erfahrung macht. Eigentlich ist das, was wir in diesen vier Tagen durchgemacht haben, nichts im Vergleich zu dem, was die Soldaten durchlitten."
"Es war wirklich berührend, die Lebensbedingungen der Parteiführer in jener Zeit zu sehen", meint Peng Wenyao, ein Funktionär der Disziplinkontrollkommission beim ZK der KPCh. "Ich bin stolz darauf, dass sie so viel unter so harten Bedingungen erreicht haben."
Weitergabe von Traditionen
Jinggangshan ist das erste von der KPCh geführte bewaffnete Revolutionsstützpunktgebiet. Im März 2005 wurde dort die CELAJ errichtet. „Wir wollen eine Basis aufbauen, um den Unterricht in Parteitraditionen und die Fähigkeiten der Funktionäre zu fördern", erklärte Mei Liming, geschäftsführender Vizepräsident der Akademie bei einer Pressekonferenz am 21. September.
Bis Ende August habe die Akademie 789 verschiedene Schulungskurse mit insgesamt 39 245 Teilnehmern abgehalten, so Mei. „Sie ist eine der neuen Schulungsbasen der Partei geworden und spielte eine besondere Rolle im Kader-Ausbildungs-System Chinas." Es gibt insgesamt 87 alte Revolutionsschauplätze und –örtlichkeiten in Jinggangshan, die viele Möglichkeiten zur Ausbildung bieten. Die Lehrgangsteilnehmer der CELAJ werden dorthin gebracht, um vor Ort vor allem über die Geschichte der KPCh unterrichtet zu werden
Yao Yuzhen (30) hat drei Jahre bei der CELAJ. Als Absolventin der Peking Universität mit einem Master-Abschluss in der Tasche fand sie einen Job in Peking, kündigte aber schließlich und kam zur CELAJ. „Mein Großvater war ein Soldat der Roten Armee und mein Vater ist Parteimitglied", sagt Yao. „Mein Großvater erzählte mir viele Geschichten über die Revolutionszeit und beeindruckte mich sehr damit. Ich will eine Möglichkeit haben, anderen diese Geschichten zu erzählen." Yao ist die jüngste Lehrerin an der CELAJ. Dort unterrichtet sie an den Gräbern der Märtyrer der Roten Armee in Xiaojing.
"Ihre Geschichten sind so berührend, ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten", sagt der 40-jährige Wang Baohan, Funktionär im Ministerium für Land und Ressourcen in der südchinesischen Inselprovinz Hainan. "Es ist ebenfalls sehr beeindruckend zu sehen, wie Angehörige der jüngeren Generation wie Yao sich bemühen, die Parteitradition weiterzugeben."
Im Hinblick auf die Bedeutung der Schulungskurse der CELAJ meint Wang, dass der in harten Kämpfen entstandene Geist von Jinggangshan trotz vieler moderner Denkrichtungen immer als wundervolles Parteivermächtnis gepflegt werden solle. „Meiner Meinung nach macht Durchhaltevermögen den Kern dieses Geistes aus", so Peng. „So lange wir auf unserem Glauben beharren und hart arbeiten, werden wir Wunder bewirken."
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