Ausstellung exquisiter zeitgenössischer Werke der Tuschmalerei mit Alpenmotiven in Beijing eröffnet
„Antike Burgen in den schneebedeckten Bergen"--- Werk von Liu Dawei
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Auf der Ausstellung
Am Nachmittag des 21. Oktober in der bekannten Galerie Rongbaozhai in Beijing: Eine Ausstellung unter dem Titel „Die Alpen als Tuschmalerei" wird eröffnet. Präsentiert werden insgesamt 59 Werke von zwölf chinesischen Malern, die sich mit dem auseinandergesetzt haben, was sie auf einer Reise in die Schweizer Alpen erlebt haben.
Auf Einladung von Gérald Imfeld, dem Gründer der Stiftung Alpes-Encre de Chine, hat eine Delegation der China Artists Association (CAA) unter der Leitung von Qin Zhigang, Vize-Vorsitzender der Chinesischen Vereinigung für Literatur und Kunst, und Liu Dawei, Vorsitzender der China Artists Association, vom 21. Bis 30. April 2012 die Schweiz besucht. Die Delegation hat Städte und Gemeinden in den Kantonen Wallis und Waadt besucht, darunter Zermatt, Verbier und Crans-Montana, und sich dabei mit einheimischen Künstlern ausgetauscht und zahlreiche Gemälde zum Thema Alpen geschaffen. Dazu kommentiert Pascal Couchepin, Ehem. Bundespräsident der Schweiz: „Die Originalität des Projekts liegt in der Idee, dass die Künstler aufgefordert wurden, ihre Sicht der schweizerischen Alpen zu visualisieren. Das Ergebnis ist mehr als überwältigend. Das Resultat zeigt eindrücklich die Stärken unterschiedlicher Traditionen der Malerei, es sagt Tiefgreifendes über das Empfinden von Schönheit, und darüber, wie sie in China und in der Schweiz aufgefasst wird."
Konfrontiert mit solch völlig fremdartigen Sitten und Gebräuchen und einem so gänzlich unterschiedlichen Landschaftsbild, zaubern die Maler mit weichen Pinselstrichen und Tusche fabelhafte Landschaften mit schneebedeckten Hängen, sanftem Wind, der durch die Berge streift und Bäumen, die sich darin wiegen, auf das blanke Papier. Anders als in der klassischen oder modernen Landschaftsmalerei Europas mit ihrer üppigen Farbenvielfalt, modellieren die Künstler hier alle visuellen Eindrücke ausschließlich mithilfe schwarzer Tusche, die Farbtöne erscheinen implizit, subtil und fließend. Ein zarter Geist scheint die Bilder zu durchströmen, sodass sich der Betrachter völlig losgelöst fühlt von Raum und Zeit und selbst die Unterscheidung zwischen Ost und West verschwimmt. Zwar ist überall europäische Landschaft zu sehen, bei genauerem Hinsehen aber erkennt man die traditionellen Sprenkel von Pinsel und Tusche, die Kompositionen aus Bergen und Wasser.
„Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die Werke echte persönliche Erfahrungen ihrer Schöpfer spiegeln, die diese im Kontakt mit der Fremde authentisch empfunden haben. Gleichzeitig bilden sie eine tiefe Reflexion und die aktive Verarbeitung des Aufeinanderprallens und Verschmelzens westlicher und östlicher Konzepte", sagte Liu Dawei, Vorsitzender der China Artists Association. Liu meint, dass der Aufenthalt in Europa nicht nur den Horizont der chinesischen Maler weite, sondern sie zugleich mit der Frage konfrontiere, wie sich unter Beachtung der traditionellen Regeln der chinesischen Landschaftsmalerei eine Weltgegend außerhalb Chinas zu Papier bringen lässt. Die Diskussion rund um das Thema werde zweifellos die Debatte anfachen, auf welcher Grundlage sich die chinesische Malerei im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert neuen Tendenzen öffne und sich für die Schaffung eines vorteilhaften Chinabildes nutzen lasse.
Dem Veranstalter zufolge werden die Werke bis zum 26. Oktober in der Galerie Rongbaozhai in Beijing und im Jahr 2013 im Schloss Chillon im schweizerischen Kanton Waadt am Ufer des Genfersees ausgestellt. |