Ding Yuanhong diente in verschiedenen Funktionen im diplomatischen Dienst, unter anderem als chinesischer Botschafter bei der EU. Als US-Präsident Nixon 1972 China besuchte, war er Direktor des Büros für US- Angelegenheiten im Außenministerium.

Zhao Jihua war zur Zeit von Nixons Besuch Dolmetscher und Übersetzer im chinesischen Außenministerium. Er arbeitete während den Verhandlungen zum Shanghai Communiqué als Sekretär. Als führender Vertreter Chinas in der sino-britischen Arbeitsgruppe (Joint Liaison Group) spielte er eine wichtige Rolle bei der Wiedererlangung der chinesischen Souveränität über Hongkong im Jahr 1997.

Beijing Rundschau: Vizepräsident Xi Jinping war kürzlich auf Staatsbesuch in den USA. Inwiefern wird dieser Besuch die künftigen sino-amerikanischen Beziehungen beeinflussen?

Ding: Während seines Besuchs betonte Vizepräsident Xi, wie wichtig die Aufrechterhaltung der reibungslosen Entwicklung der sino-amerikanischen Beziehungen ist. Für eine gute bilaterale Beziehung sind jedoch Anstrengungen auf beiden Seiten nötig. Die Vereinigten Staaten heben zum Beispiel ständig ihr Handelsdefizit mit China hervor, aber ihre High-Tech-Exporte unterliegen strikten Beschränkungen. Wir möchten kaufen, doch die Amerikaner wollen uns nichts verkaufen. Wie kann der Handel da ausgeglichen sein? Wie Ministerpräsident  Wen Jiabao schon sagte, haben wir viele Flugzeuge von Boeing gekauft, und die meisten Sojabohnen, welche von den Chinesen konsumiert werden, sind aus den Vereinigten Staaten importiert. Wir können nicht jeden Tag mit Boeing-Maschinen fliegen und Sojabohnen essen. Die Vereinigten Staaten sollten daneben noch andere Produkte nach China exportieren.

Zhao: Im vergangenen Jahrhundert wurzelten fast alle Differenzen zwischen China und den Vereinigten Staaten in ideologischen Meinungsverschiedenheiten. Nun sind die Konflikte zwischen den beiden Staaten konkreter, man denke nur an das US- Handelsdefizit und den Wechselkurs des Yuan. Mit dem Wachsen von Chinas internationalem Einfluss und seiner Expansion auf dem Weltmarkt nehmen auch die Konflikte zwischen den beiden Staaten zu und werden immer komplizierter. Für eine Verbesserung der Beziehungen ist folglich ist von den Spitzenpolitikern beider Länder eine höhere Weisheit gefordert.