21-03-2012
Im Focus
Fest im Griff
von Lan Xinzhen

 

Den Markt verbessern: Ein Förderungsgebiet für Immobilien in Shenzhen, in der Provinz Guangdong. 2012 wird die chinesische Regierung den Immobilienhändlern auch weiterhin strenge Vorgaben machen.

 

Künftige Tendenzen

„Es ist unwahrscheinlich, dass die Zahl der Immobilienkredite in diesem Jahr stark anwächst. Immobilienkredite werden eher knapp sein", meint Zhu Daming, stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Allianz der Immobilienhändler im Allchinesischen Verband für Industrie und Handel.

Die Ursache für die Verknappung der Kredite auf dem Immobilienmarkt in diesem Jahr sieht Zhu darin, dass die Eigentumspreise inzwischen ihren Gipfel erreicht hätten. Es sei zumindest für die erste Jahreshälfte unrealistisch, auf dem Markt eine Trendwende zu erwarten, die allein auf Kaufkraft beruhte, solange es kein merkliches Wachstum der Immobilienkredite gäbe.

Auch wenn das absolute Wachstum der Immobilienkredite also fällt, sieht Zhu ein Anwachsen des Anteils von Krediten zur Entwicklung von Wohnungen für Bedürftige und durchschnittlich Verdienende am gesamten Kreditvolumen. Ein Wachstum von Investitionen in den Bau von Wohnungen für Bedürftige und durchschnittlich Verdienende werde die Immobilienentwickler dann dazu bewegen, ihre Wohnungspreise nach unten zu korrigieren.

Nach einem Bericht des Zentrums für Prognoseforschung der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften ist zu erwarten, dass die durchschnittlichen Verkaufspreise 2012 um 5,3 Prozent fallen werden.

Die Banken sind besorgt über den Fall der Immobilienpreise. So lud die Zentralbank vergangenen November zu einer Konferenz über Risikomanagement auf dem Wohnungsmarkt. Bei der Konferenz wurde unter anderem ein Bericht der Statistik- und Analyseabteilung diskutiert, demzufolge die Immobilienpreise allmählich zu sinken beginnen, während gleichzeitig sowohl Immobilieninvestitionen als auch neuen Krediten ein geringeres Wachstum bevorstehe.

Dem Bericht der Zentralbank zufolge gehen die Verantwortlichen der Geschäftsbanken  aber davon aus, dass Banken und Immobilienhändler Einbußen bei den Immobilienpreisen in der Größenordnung von 20 bis 30 Prozent verkraften können. Größere Sorge bereitet der Zentralbank hingegen das Risiko um sich greifender Panikverkäufe oder andere Kettenreaktionen, welche die Immobilienblase zum Platzen bringen könnten.

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