Ein Beispiel für jedermann: Lei Feng putzt seinen Lastwagen.
Stets zu Hilfe: Am 5. März 2011 informierten Freiwillige Touristen an ihrem Stand im Olympiapark in Beijing.
Die Heldendarstellung von Lei Feng zeigt ihn aufrecht in seiner Militäruniform, in der Hand ein Gewehr. In die Ferne blickend, spiegelt sein Gesicht die nachdenkliche Entschlossenheit wider, sein Volk vor allen Gefahren zu beschützen.
Dieses Jahr wird China seinen 50. Todestag feiern. Und das Beispiel, welches dieser Hüter der Moral abgegeben hat, ist heute wohl wichtiger denn je.
Während viele Menschen immer noch bei dem Gedanken an die schockierenden Ereignisse des Jahres 2011 erschaudern - wie beispielsweise der Tod eines zweijährigen Mädchens, das überfahren und vom Täter und zahlreichen Passanten völlig ignoriert worden war - rufen führende Kräfte die untadelige Gesinnung der legendären Gestalt wieder ins Bewusstsein, um zu selbstlosem Handeln zu ermuntern.
„Im Laufe der Entwicklung unserer Gesellschaft haben wir unseren guten Glauben verloren. Unsere Werte haben sich beträchtlich verschoben, ja in ihr Gegenteil verkehrt", erklärte Luo Shugang, stellvertretender Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, vor kurzem auf einer Pressekonferenz. „Um hier eine Kurskorrektur zu vollziehen, sollten wir uns an Lei Feng orientieren."
Lei Feng wurde 1940 in Changsha, in der Provinz Hunan, als Sohn einer armen Familie geboren. Nachdem er im Alter von sieben Jahren beide Eltern verloren hatte, wurde er von der lokalen Bezirksregierung versorgt und drei Jahre später auf die Grundschule geschickt.
Es wird erzählt, dass er jeden Tag in aller Frühe erschien um vor dem Unterricht das Klassenzimmer zu putzen – ein frühes Zeichen seines selbstlosen Wesens.
Nachdem er sechs Jahre lang zur Schule gegangen war, beendete er seine Ausbildung um Bauer zu werden, ganz im Sinne der Partei, deren Kernanliegen unter anderem die Entwicklung von Chinas Landwirtschaft darstellte. Außerdem arbeitete er in unterschiedlichen Arbeitseinheiten in verschiedenen Bereichen.
Mit zwanzig Jahren trat Lei in die Volksbefreiungsarmee ein. Obwohl er nur 1,54 Meter groß war und somit kleiner als die vorgegebene Mindestgröße, wurde er aufgrund seiner guten Leistungen aufgenommen und in Fushun in der nordostchinesischen Provinz Liaoning stationiert. Darüber hinaus wurde er in die Partei aufgenommen.
Während seines Militärdienstes, so wird erzählt, soll er die Kleidung seiner Kameraden gewaschen und ihnen kostenlos die Haare geschnitten haben. Geld und andere Besitztümer soll er an Menschen in Not abgegeben haben. Wenn er mit dem Zug fuhr, überließ er seinen Platz älteren Fahrgästen und half den Zugbegleitern beim Aufräumen.
„Wenn man sich die Zeit nimmt etwas über sein Leben und die Hilfe, die er sowohl von der Partei als auch von gütigen Menschen erfahren hat, zu lernen, dann fällt es nicht schwer, seine Liebe zur Partei und den Menschen oder seine Motivation zu verstehen", sagt Liu Xiaoyun (25), ein Führer in der Lei Feng Gedächtnishalle in Changsha.
Lei Feng wurde 1962 jäh aus dem Leben gerissen, als ihn ein Telegrafenmast traf, den ein rückwärts fahrender Armeelaster umgerissen hatte. Die Erinnerung an ihn lebt weiter. (Quelle: China Daily)
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