12-04-2011
Im Focus
BRICS-Staaten wollen enger kooperieren
von Xing Guangcheng und Chu Dongmei

Solarenergieausstellung in Südafrika: Bric wird Brics

Spitzenpolitiker aus China, Brasilien, Russland, Indian und Südafrika werden sich am 14. April in Sanya in der chinesischen Inselprovinz Hainan zur BRICS-Gipfelkonferenz treffen. Staatspräsident Hu Jintao wird auf der Konferenz den Vorsitz führen.  

Der Chef-Volkswirt von Goldman Sachs, Jim O´Neill, hat 2001 als erster den Begriff BRIC verwendet, mit welchem die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China gemeint sind. Dieses erfinderische Kürzel hat den vier boomenden Wirtschaften offensichtlich gut gefallen und auch Akzeptanz in der internationalen Gemeinschaft gefunden. Heute sind die BRIC-Staaten eine neue internationale Plattform geworden.  

Es ist allgemein bekannt, dass BRIC keine offizielle internationale Organisation ist. Aber immer mehr Menschen erkennen zwischen den beteiligten Ländern gemeinsame Interessen. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 ist der Ruf nach einem gemeinsamen Management der Wirtschafts- und Finanzordnung der Welt lauter geworden. Die G8-Staaten sind von der Finanzkrise schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, während die G-20  eine wichtige Plattform für internationale Koordination und Kooperation gebildet haben. Schwellenländer wie China und Brasilien haben wichtige Beiträge dazu geleistet, die Weltwirtschaft anzukurbeln und aus der Krise zu verhelfen.   

In diesem Prozess haben die BRIC-Staaten immer mehr gemeinsame Interessen entdeckt, die die Grundlage ihres Dialogs bilden. Im Juni 2009 fand im russischen Jekaterinburg die erste Gipfelkonferenz der BRIC-Staaten statt. Auf der zweiten Gipfelkonferenz im April 2010 haben die russische Entwicklungsbank (Vnesheconombank, VEB), die Chinesische Entwicklungsbank, die Zentralbank Brasiliens und die Export-Import-Bank Indiens ein Kooperationsmemorandum unterzeichnet. Damit haben die BRIC-Staaten einen wichtigen Schritt zum Aufbau multilateraler Beziehungen getan.

Im Jahr 2011 hat sich BRIC in BRICS verwandelt, denn Südafrika ist als neues Mitglied hinzugekommen. Die Volkswirtschaften aller fünf BRICS-Staaten sind durch ein rapides Wachstum geprägt. Die Bruttoinlandsprodukte dieser Länder zusammengerechnet machen etwa 18 Prozent des Welt-BIPs und 15 Prozent des Weltaußenhandels aus.  Das Handelsvolumen zwischen den fünf Staaten ist seit 2001 mit einem Jahreswachstum von 28 Prozent auf 230 Milliarden US-Dollar 2010 angewachsen.

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