22-03-2011
Im Focus
Hilfe in der Not
Von Yu Yan

Ausländische Rettungsteams erreichen Japan

Am 13. März entsendete die chinesische Regierung ein 15-köpfiges Rettungsteam nach Japan, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten zu unterstützen. Noch in der gleichen Nacht trafen die Hilfskräfte in Ofunato, einer vom Beben stark zerstörten Stadt in der nordostjapanischen Präfektur Iwate, ein. Am frühen Morgen des 14. März konnten die Helfer ihre Arbeit an der Seite der japanischen Einsatzkräfte aufnehmen. Das Team bestand aus sieben Bergungs- und Rettungshelfern, sieben Erdbebenspezialisten sowie einem Arzt.

Alle ins Krisengebiet entsendeten Helfer seien erfahre Spezialisten und wären zuvor bereits an ähnlichen Hilfsmaßnahmen nach Erdbebenkatastrophen in China sowie im Ausland beteiligt gewesen, sagte Yin Guanghui, Leiter des Rettungsteams, gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Die Hauptaufgabe des Teams bestehe darin, Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Die Helfer hätten außerdem rund vier Tonnen an Materialien und Ausrüstung zur Ortung und Bergung von Verschütteten sowie Medikamente ins Katastrophengebiet gebracht.

Die Küstenstadt Ofunato hat rund 40 000 Einwohner und liegt in der Nähe des Epizentrums. Viele Gebäude der Stadt wurden durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami komplett zerstört. Die größten Schwierigkeiten bei der Aufnahme der Rettungsarbeiten, so Peng Bibo, einziger Mediziner des Teams, lägen vor allem in den Folgekatastrophen, die das Erdbeben verursacht habe, allen voran dem Tsunami. Aber auch Brände, Erdrutsche sowie die radioaktive Verseuchung behinderten die Bergung der Überlebenden. „Wir erleben hier ein typisches Szenario, wie es meist nach einem solchen Erdbeben in hochentwickelten Industrieländern auftritt", so Peng.

Aufgrund der austretenden Strahlung am beschädigten Nuklearmeiler in Fukushima, rund 250 Kilometer nördlich von Tokyo, führten die chinesischen Rettungskräfte außerdem Detektoren zum Messen radioaktiver Strahlung mit sich.

Nothilfe: Am 14. März werden Hilfsgüter für Japan in Shanghai verladen. (Foto von Fan Jun)

Weltweite Hilfe

Eine Reihe weiterer Staaten, darunter die USA, Großbritannien und Südkorea, entsendeten ebenfalls Rettungsteams nach Japan. Am 14. März trafen rund 100 Rettungskräfte aus Südkorea in Sendai ein, um ein bereits zuvor angereistes fünfköpfiges Team, das auch zwei Spürhunde vor Ort hatte, zu verstärken. Großbritannien entsendete rund 60 Bergungs- und Rettungsspezialisten, zwei Rettungshunde sowie ein Ärzteteam ins Katastrophengebiet, wie das britische Außenministerium bestätigte.

Zwei Rettungstrupps der in Japan stationierten US-Armee mit rund 140 Helfern sowie 12 Spürhunden nahmen am 14. März ihre Arbeit in Japan auf und suchten nach Überlebenden unter den Trümmern. „Wir haben unseren japanischen Freunden jede nur erdenkliche Hilfe angeboten, die nötig ist, um die Katastrophe zu bewältigen. Die USA werden bei den Bergungs- und Wiederaufbauarbeiten fest an der Seite Japans stehen", sagte Jay Carney, Pressesprecher des Weißen Hauses, in einer Erklärung, die auf der Internetseite des Weißen Hauses veröffentlicht wurde.

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