22-03-2011
Im Focus
Hilfe in der Not
Von Yu Yan

 

Auf der Suche nach Leben: In Ofunato kommt am 16. März ein Gerät zur Ortung von Überlebenden zum Einsatz. (Foto von Chen Jianli)

China hat rasch auf die Erdbebenkatastrophe in Japan reagiert und Hilfsgüter geschickt sowie ein internationales Rettungsteam ins Nachbarland entsendet. Die Soforthilfe traf bereits zwei Tage nach dem verheerenden Beben im Krisengebiet ein.

Unmittelbar nach der Katastrophe vom 11. März hatte die chinesische Führung Japan öffentlich ihre Anteilnahme ausgesprochen. Bei dem schweren Erdbeben im Nordosten des Landes, das eine Stärke von 9,0 auf der Richterskala erreichte, hatte es tausende Tote und Verletzte gegeben. Es war das stärkste Beben in der Region in der Geschichte. Das Erdbeben sowie der dadurch ausgelöste Tsunami hinterließen im Nordosten Japans eine Spur der Verwüstung.

In einer Botschaft an den japanischen Kaiser Akihito erklärte Chinas Staatspräsident Hu Jintao am 14. März, er hoffe, dass die Japaner die aktuellen Schwierigkeiten meistern würden und dass die zerstörten Gemeinden so bald wie möglich wieder aufgebaut werden könnten. Die chinesische Regierung und das chinesische Volk stünden bereit, alle notwendige Hilfe zu leisten, so der Präsident.

„Auch China ist ein erdbebengefährdetes Land, wir können von daher die Not, mit der sich Japan gerade konfrontiert sieht, nur allzu gut nachempfinden", sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao auf einer Pressekonferenz am selben Tag. Japan hatte nach dem großen Erdbeben in Wenchuan in der Provinz Sichuan im Jahr 2008 seinerseits ein Rettungsteam und Ausrüstung nach China entsendet.

Suche nach Überlebenden: Ein chinesischer Helfer am 15. März in den Ruinen eines Hauses in Ofunato in der nordostjapanischen Präfektur Iwate. (Foto von Lu Xiaowei)

Chinas Soforthilfe

Die chinesische Regierung sagte Japan humanitäre Soforthilfe in Höhe von 30 Millionen Yuan (rund 3,2 Millionen Euro) zu. Außerdem stellte man dem erdbebengeschädigten Nachbarland 20 000 Tonnen Treibstoff zur Verfügung.

Eine erste Maschine mit chinesischen Hilfsgütern startete am 14. März von Shanghai aus in Richtung Japan. Unter den Hilfsgütern im Wert von rund 7,2 Millionen Yuan (etwa 770 000 Euro) befanden sich 2000 Decken, 900 Zelte als Notunterkünfte sowie 200 Notleuchten. Die Soforthilfe wurde unter Leitung des chinesischen Militärs zusammengestellt und ausgeliefert. Laut Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums konnte die Hilfsaktion schnell und reibungslos abgewickelt werden.

Neben den Maßnahmen der Zentralregierung haben auch lokale chinesische Regierungen eigene Hilfsaktionen zur Unterstützung der Rettungsarbeiten im Erdbebengebiet zugesagt. Darunter unter anderem die Regierung Changchuns, Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Jilin und Partnerstadt der vom Beben betroffenen Stadt Sendai, der Hauptstadt der japanischen Präfektur Miyagi.

Am 16. März spendete das Chinesische Rote Kreuz außerdem sechs Millionen Yuan (rund 640 000 Euro) an seine japanische Schwesterorganisation.

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