Die „quantitative Lockerung“ (engl. Quantitative easing, abgekürzt QE) ist eine geldpolitische Maßnahme, die von einigen Zentralbanken angewandt wird, um durch Erhöhung der Geldmenge unter Beibehaltung der Niedrigzinspolitik die Kreditvergabe der Banken anzuregen. QE wird üblicherweise durch den Aufkauf von Staatspapieren bewerkstelligt. Dadurch wird der Wert dieser Anleihen stabilisiert oder erhöht, was zu niedrigen Zinsen führt. Durch niedrige Zinsen wird diese Form der Geldanlage unattraktiv. Anlagekapital soll dazu angeregt werden, durch den Kauf von Unternehmensanteilen oder auf anderen Wegen in die Realwirtschaft zu fließen. Der Anstieg der Geldreserven der Banken bei niedrigem Zinsniveau soll die Kreditvergabe anregen. QE wird angewandt, wenn es auf Grund dauerhaften Niedrigzinsniveaus nicht länger möglich ist, durch weiteres Absenken des Leitzinses die Wirtschaft zu stimulieren.

Die erste Runde der quantitativen Lockerung wurde im September 2008 nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers eingeläutet. Im November 2008 wurden zunächst für 600 Milliarden US-Dollar Wertpapiere aufgekauft, im März wurde die dafür aufgebrachte Summe auf 1,7 Billionen US-Dollar aufgestockt – alles im Dienste einer Stabilisierung der amerikanischen Wirtschaft.

Am 3. November 2010 hat die US-Notenbank angekündigt, Staatsanleihen im Wert von 600 Millionen US-Dollar zu kaufen. Dieser Entschluss ist Bestandteil der zweiten Stufe der quantitativen Lockerung (QE2). Sie soll das nach wie vor schwache Wirtschaftswachstum beflügeln, so die Nachrichtenagentur Xinhua.

Das Federal Open Market Committee (FOMC), das Gremium, das bei der US-Notenbank über die Zinspolitik entscheidet, sprach vom „Aufkauf weiterer langfristiger Staatsanleihen im Wert von 600 Milliarden US-Dollar bis Ende des 2. Quartals 2011, was einem Kaufvolumen von rund 75 Milliarden US-Dollar pro Monat entspricht.“ Zudem wurde verfügt, die Zinsrate auf dem historischen Tiefstand von null bis 0,25 Prozent zu halten.