09-07-2010
Empfehlung
Wassermelonen Nr. 1!
von Christoph Karg

Haben auch schon mal besser ausgesehen. Bei 40 Grad lassen viele Gemüsesorten die Blätter lustlos herunterhängen

Sie können noch ein bisschen munter weiterschwimmen. Neben Gemüse und Fleisch verkauft sich auch Fisch im Sommer nicht besonders gut.

Angekommen steuere ich direkt einen der zahlreichen Verkaufsstände an. „Das Gemüse bleibt im Sommer meist liegen, die Leute kochen einfach nicht so viel selbst und gehen seltener raus", sagt Frau Xu, die allerlei Gemüsesorten in ihrem Sortiment anbietet. Was essen sie dann will ich wissen. Vor allem kalte Gerichte und viel Gemüse, aber wenig Fleisch, berichtet eine Kundin entgegen der Einschätzung der Verkäuferin am Stand. Manchmal mache sie sich auch einen Gemüsesaft, der sei sehr erfrischend, berichtet sie. Diese Kundin macht es richtig: „Bei zu heißen Temperaturen sollte man nicht zu fettig, sondern eher leicht essen, das heißt wenig Fleisch und viel Gemüse zu sich nehmen. Die Verdauung zu fettigen Essens kann für den im Sommer sowieso schon trägen Körper leicht eine große Mühe darstellen", erläutert Prof. Dr. Liu.

Beide Frauen trinken genau wie Frau Wang vom Obststand auch im Sommer heißes Wasser. Damit liegen sie genau richtig, im Sommer sollte man eher heißes als kaltes Wasser trinken, da kaltes Wasser bei zu heißen Außentemperaturen schnell auf den Magen schlägt. 

Am Fisch- und Fleischstand ist auch nicht viel los; wenig Kunden, weil zu heiß. Auch hier sind die beiden dennoch fröhlichen Verkäuferinnen sich einig darüber, dass Wassermelonen die wohltuendste Abkühlung seien: „Am besten tut man sie vorher noch in den Gefrierschrank, dann sind sie noch erfrischender", rät eine Verkäuferin. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: „Melonen wurden früher einfach in kaltes Wasser gelegt, so wurden sie etwas kälter. Legt man sie jedoch in den Kühl- oder gar Gefrierschrank und sinkt die Temperatur zu drastisch, können vor allem Menschen mit einem empfindlichen Magen schnell Durchfallsymptome nach dem Verzehr haben", warnt die Ärztin. „Zudem müssen vor allem Diabetiker sparsam beim Verzehr sein, da Wassermelonen sehr viel Fruchtzucker enthalten", fährt sie fort.

Ich gehe weiter zum Tofu-Stand. Wie sie sich denn im Sommer einen kühlen Kopf verschafft möchte ich von der 20 jährigen Verkäuferin Wang wissen. Auch sie schwört auf Melonen. Heißes Wasser trinkt sie nicht. Überhaupt scheint die typisch chinesische Angewohnheit heißes Wasser zu trinken gerade unter jüngeren Chinesen abzunehmen. Viele meiner chinesischen Freunde trinken lieber kaltes Wasser aber auch Cola oder Eistee im Sommer. Auch für die bei den älteren Kundinnen und Verkäuferinnen so beliebten Mungobohnensuppe kann sich Wang nicht begeistern: „So was trink ich nicht", schmettert sie mir bestimmt entgegen. Vielleicht sollte die junge Frau sich das ja noch einmal durch den Kopf gehen lassen, denn Mungobohnensuppe ist vor allem im Sommer eine optimale Möglichkeit die Temperatur des Körpers  abzusinken rät Prof. Dr. Liu.

In bestimmten Punkten gibt es Meinungsverschiedenheiten. Über eines aber sind sich aber alle einig, Melonen sind am das erfrischendste Obst des Sommers. Jedoch sollte die Mungobohnensuppe nicht unterschätzt werden, die in Deutschland unbekannte aus Sojabohnen hergestellte kalte Suppe hilft wie auch Melonen die Körpertemperatur zu senken.

 

 

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