09-07-2010
Empfehlung
Wassermelonen Nr. 1!
von Christoph Karg

Wie verschaffen sich die chinesischen Hauptstädter Abkühlung bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius? Haben Pekinger Tipps, die Deutschen unbekannt sind? Die Beijing Rundschau hat sich an einem Obststand und auf einem Gemüsemarkt umgeschaut. Zudem sprachen wir mit Prof. Dr. Liu Yunxia, die an der Beijing University of Chinese Medicine chinesische Medizin lehrt, um die Ratschläge aus medizinischer Sicht zu beleuchten. 

 Abhilfe versuchen die Verkäuferinnen mit selbst umfunktionierten Wasserflaschen zu schaffen.

Sind die unbestrittene Nummer eins unter den Obstsorten. Saftige Wassermelonen.

 

Auf der Ladefläche des blauen Traktors am Obststand in der Nähe unseres Büros türmen sie sich auf und sie sind nicht nur mengenmäßig das vorherrschende Obst. „Am Tag verkaufe ich schon so 50 halbe Melonen, sie sind der Verkaufsschlager, im Sommer essen die Leute sie am liebsten", weiß die Obstverkäufern zu berichten. Um die Qualität beurteilen zu können, kaufen viele Kunden nur aufgeschnittene, also halbe Melonen. Die rote, saftige Frucht mit der abkühlenden Wirkung ist bei Hauptstädtern aller Altersklassen beliebt. Jedoch gibt es auch einen Wermutstropfen, viele Melonen seien ihr wegen des Wetters schon kaputtgegangen, es ist einfach zu heiß.

Auch in Deutschland isst man gerne Melonen, jedoch bekommt man sie dort nicht so billig angeboten. Zurzeit kostet ein Kilogramm Melonen in der chinesischen Hauptstadt im Schnitt 1,8 Yuan, das sind umgerechnet 20 Eurocent und auch in China ein Spottpreis. Kein Wunder also, dass die rote Frucht so oft verspeist wird. 

Am Obststand treffe ich Frau Wang. Was tut sie um sich Abkühlung zu verschaffen? Im Sommer gehe sie nur raus, wenn es wirklich sein muss und zu Hause schaltet sie tagsüber die ganze Zeit die Klimaanlage ein, berichtet sie.

Im stickigen Pekinger Sommer sind Klimaanlagen wirklich eine Wohltat. In Deutschland ist eine festinstallierte, an der Wand hängende Klimaanlage eher selten zu finden. In China gibt es fast kein Haus oder Geschäft, das keine Klimaanlage hat. Jedoch verbrauchen sie immens viel Strom und bergen zudem die Gefahr sich eine Erkältung einzufangen: „Die Klimaanlage kann man tagsüber und sogar nachts einschalten, aber die Temperatur sollte nicht die 27 Gradmarke unterschreiten. Vor allem der kalte Wind kann zu Erkältungen führen. Da ist der Ventilator eine bessere Lösung, er wirbelt den Wind nur auf, erzeugt aber keine zu kalte Luft. Direkt auf den Körper sollten aber beide nicht gerichtet werden", rät die Ärztin Liu Yunxia. 

Was sie denn trinkt um sich abzukühlen möchte ich von Frau Wang wissen:„Wenn es richtig warm ist, trinke ich neben viel heißem Wasser vor allem Mungobohnensuppe", antwortet sie. Hierbei handelt es sich um einen Saft aus grünen Sojabohnensprossen.

Frau Wang hat mich neugierig gemacht. Ich will mehr darüber erfahren, was man am besten im Sommer zu sich nimmt. Ich mache mich auf den Weg zum Gemüsemarkt.

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