VI. Internationale Zusammenarbeit
Die chinesische Regierung bemüht sich, das Problem der Armut aus eigener Kraft zu lösen, legt aber auch großen Wert auf moderne Vorstellungen und Erfolge anderer Länder bei der Armutsbekämpfung. Drüber hinaus teilt sie aktiv ihre eigenen Erfahrungen und Methoden bei der Armutsbekämpfung mit der internationalen Gemeinschaft und entfaltet internationalen Austausch und Zusammenarbeit.
China begann bereits Anfang der 1990er Jahre, die Armut durch die Nutzung ausländischen Kapitals zu bekämpfen. China hat erfolgreich mit der Weltbank, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Asiatischen Entwicklungsbank und mit anderen internationalen Organisationen, mit Großbritannien, Deutschland, Japan und anderen Ländern sowie mit ausländischen NGOs bei Projekten zur Armutsbekämpfung zusammengearbeitet. Nach unvollständigen Statistiken wurden bis 2010 insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar ausländisches Kapital für 110 Projekte zur Armutsbekämpfung in China genutzt; die von China zusätzlich getätigten direkten Investitionen beliefen sich auf rund 20 Milliarden Yuan. Mehr als 300 Kreise in 19 Provinzen, autonomen Gebieten und einer regierungsunmittelbaren Stadt in Zentral- und Westchina sowie rund 20 Millionen arme Menschen profitierten davon.
Die Nutzung ausländischen Kapitals ist ein wichtiger Aspekt der Armutsbekämpfung in China. Dadurch führte China schrittweise moderne Vorstellungen und Methoden anderer Länder zur Armutsbekämpfung ein wie die Beteiligung der Betroffenen, Mikrokredite, Projektbewertung und -management sowie die Ermittlung und Bewertung der Armut, was zur Erneuerung der Strukturen, zur Verbesserung der Qualität und zur Entwicklung von Fachkräften im Bereich der Armutsbekämpfung beitrug.
China beteiligt sich seit Jahren aktiv an der Armutsbekämpfung weltweit und bemüht sich, entsprechende Strukturen für den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit einzurichten, um Erfahrungen mit anderen Entwicklungsländern auszutauschen sowie eine gemeinsame Entwicklung und gemeinsamen Fortschritt zu erreichen. Im Jahr 2004 veranstaltete die chinesische Regierung gemeinsam mit der Weltbank die Globale Konferenz zur Armutsbekämpfung in Shanghai und gründete gemeinsam mit internationalen Organisationen wie dem UNDP das Chinesische Internationale Zentrum für die Armutsbekämpfung. Seit 2007 veranstalten China und die Organisationen der UNO in China jährlich am 17. Oktober, dem Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut, ein hochrangiges Forum über die Armutsbekämpfung und Entwicklung, um die internationale Lage und Probleme in diesem Bereich zu analysieren und zu diskutieren. Darüber hinaus organisierte die chinesische Regierung das China-ASEAN-Forum über die gesellschaftliche Entwicklung und die Armutsbekämpfung, um die bilaterale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu fördern und die Armutsbekämpfung zu beschleunigen, was zur regionalen Entwicklung, Stabilität und Prosperität beitrug. 2010 veranstalteten China und andere Länder gemeinsam mit internationalen Organisationen eine Konferenz über die Armutsbekämpfung und Entwicklung in China und Afrika. Auf der Konferenz wurde betont, dass die Armut durch Entwicklung und Reformen reduziert und die Verwirklichung der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen in Afrika gefördert werden soll. In den letzten Jahren hat die chinesische Regierung mehr als 40 Forschungsprojekte über die Theorien und die politischen Maßnahmen in Bezug auf die Armutsbekämpfung in China und anderen Ländern abgeschlossen, 720 Beamte mittleren und hohen Ranges aus 91 Entwicklungsländern ausgebildet, mehr als hundert hochrangige Dialoge, Symposien, Foren und bilaterale Besuche in diesem Bereich organisiert und mit Entwicklungsländern wie Mexiko, Argentinien, Peru, Venezuela, Kolumbien, Tansania und Mosambik Kooperationsabkommen über die Armutsreduzierung unterzeichnet bzw. entsprechende Zentren für die Kooperation eingerichtet. Der Austausch im Bereich der Armutsbekämpfung vertieft sich ständig.
Schlusswort
In China, einem Entwicklungsland mit einer Bevölkerung von mehr als 1,3 Milliarden Menschen, die Armut zu beseitigen, ist außergewöhnlich schwierig. China hat dafür große Anstrengungen unternommen und bedeutende Erfolge erzielt.
Die chinesische Regierung ist sich dessen bewusst, dass China trotz der beträchtlichen Steigerung des umfassenden nationalen Potenzials immer noch ein Entwicklungsland mit relativ niedrigem Pro-Kopf-Einkommen ist und die Kluft zwischen Stadt und Land, zwischen verschiedenen Regionen und zwischen Arm und Reich nach wie vor eine große Herausforderung für die Entwicklung Chinas darstellt. Es bestehen nach wie vor tief verwurzelte Widersprüche, welche die Entwicklung der armen Gebiete einschränken, z. B. die große Zahl der armen Menschen, die besonders hervorstechende relative Armut, die konstanten Rückfälle in Armut und die Unterentwicklung ganzer Regionen mit besonderen Schwierigkeiten. Die Armutsbekämpfung ist eine langfristige und schwerwiegende Aufgabe für die chinesische Regierung.
China wird von seiner neuen historischen Lage ausgehend an der wissenschaftlichen Anschauung von Entwicklung festhalten, der Armutsbekämpfung einen noch höheren Stellenwert einräumen und das Programm für die Armutsbekämpfung auf dem Land (2010–2020) umfassend umsetzen. Die Erfolge, die bei der Lösung des Nahrungs- und Bekleidungsproblems erzielt wurden, zu konsolidieren, die Bekämpfung der Armut und die Verbesserung des Lebensstandards voranzubringen, die Umwelt zu schützen, das Entwicklungspotenzial zu steigern und die Entwicklungsabstände zu verringern, werden die Ziele der neuen politischen Maßnahmen Chinas sein, um die Armutsbekämpfung tatkräftig zu vertiefen.
China wird als verantwortungsbewusstes Land weiter den internationalen Verpflichtungen nachkommen, die seinem Entwicklungsstadium und -stand entsprechen, sich aktiv an der internationalen Armutsbekämpfung beteiligen, die modernen Vorstellungen und Erfahrungen in diesem Bereich mit den anderen Ländern austauschen sowie den Austausch und die Zusammenarbeit bei der Armutsbekämpfung vertiefen. China ist bereit, sich gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft unablässig für die Schaffung einer Welt ohne Armut einzusetzen, in der allgemeiner Wohlstand herrscht. |