24-02-2012
Dokumentation
Chinas Politik und Maßnahmen für den Klimaschutz 2011
Presseamt des Staatsrates der Volksrepublik China November 2011

3. Entwicklung kohlendioxidarmer Energieträger

Erdgas und andere saubere Energien

China erschließt tatkräftig Erdgasvorkommen, fördert auch die Erschließung und Nutzung unkonventioneller Energieträger wie Gruben- und Schiefergas. Dafür implementiert China Maßnahmen wie Subventionen, Steuervergünstigungen, bevorzugte Einspeisung von Elektrizität aus sauberen Energiequellen ins Stromnetz, Subventionierung des Strompreises usw. Die Gesamtplanung für die Kontrolle und Nutzung von Grubengas beim Steinkohlenbergbau wird umgesetzt. Die saubere Nutzung von Kohle als Energieträger wird tatkräftig vorangetrieben. Die Nutzung von Grubengas beim Steinkohlenbergbau und die Grubengasabsaugung werden angeleitet und gefördert. Die Erdgasproduktion stieg von 49,3 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2005 auf 94,8 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2010. Das ist ein Wachstum um 14 Prozent jährlich. Der Anteil von Erdgas am Energieverbrauch Chinas betrug 4,3 Prozent. Insgesamt wurde Grubengas im Umfang von 30,55 Milliarden Kubikmetern abgesaugt und 11,45 Milliarden Kubikmeter verbraucht. Das bedeutet eine Emissionsreduktion von Kohlendioxid um 170 Millionen Tonnen.

 

Nichtfossile Energien

Durch politische Anleitung und finanzielle Investitionen werden kohlendioxidarme Energieträger wie Wasserkraft und Kernkraft verstärkt erschlossen und genutzt. Ende 2010 betrug die installierte Leistung aus Wasserkraftwerken insgesamt 213 Millionen Kilowatt. Das ist eine Verdopplung gegenüber 2005. Die installierte Leistung der Kernkraftwerke betrug 10,82 Millionen Kilowatt, Anlagen mit einer Leistung von 30,97 Millionen Kilowatt befinden sich im Bau. Die Entwicklung von erneuerbaren Energieträgern wie Windenergie, Solarenergie, Erdwärme, Bioenergie etc. werden gefördert. Preisbildende Maßnahmen hinsichtlich des ins Netz eingespeisten Stroms aus Windkraft werden verbessert. Das „Pilotprojekt Goldene Sonne" wird durchgeführt, um den Wettbewerb um die Erteilung von Lizenzen für Photovoltaik-Kraftwerke zu verbreitern. Die Preispolitik hinsichtlich des aus Biomasse aus dem Ackerbau und der Forstwirtschaft erzeugten Stroms wird angepasst. Die finanzielle Unterstützung für die Erschließung von Bioenergie wird erweitert und Biogasanlagen auf dem Land werden verstärkt errichtet. Von 2005 bis 2010 erhöhte sich die installierte Leistung aus Windkraftwerken von 1,26 Millionen Kilowatt auf 31,07 Millionen Kilowatt und die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen von weniger als 100 000 Kilowatt auf 600 000 Kilowatt. Es wurden 168 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung verlegt. Die installierte Leistung von Biomasse-Kraftwerken betrug rund fünf Millionen Kilowatt. 2010 wurden 14 Milliarden Kubikmeter Biogas von 40 Millionen Haushalten landesweit genutzt. Die Produktion von Bioethanol betrug 1,8 Millionen Tonnen. Das gesamte Volumen der Bioenergie entsprach ungefähr 15 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten.

 

4. Einschränkung der nicht durch Energiegewinnung verursachten Treibhausgas-Emissionen

Die Treibhausgas-Emissionen bei der Industrieproduktion, in der Landwirtschaft, Müllentsorgung usw. werden immer weiter reduziert. Dies gelang u. a. durch den Ersatz von Kalkstein durch Karbidschlacke in der Zementklinkerherstellung, die Beimischung von Hochofenschlacke und Flugasche als Zusatzstoffe und die Einführung einer zweiten und dritten Reinigungsstufe für die Entsorgung von Distickstoffmonoxid (Lachgas) bei der Herstellung von Salpetersäure. Ferner kommen katalytische und thermisch-oxidative Abbauverfahren bei der Entsorgung von Lachgas, das bei der Herstellung von Adipinsäure entsteht, zum Einsatz. Zum Auffangen und Reinigen von wasserstoffhaltigem Fluorkohlenwasserstoff (HFC-23) wird ebenfalls auf ein umweltfreundliches thermisch-oxidatives Abbauverfahren zurückgegriffen.

Die Produktionsbedingungen im Bereich der Viehzucht werden beschleunigt verändert. Die Emission von Methan und Distickstoffmonoxid beim Getreideanbau und bei der Viehzucht werden reduziert. Die Vermehrung der organischen Substanz in den Böden wird subventioniert. Auf Böden mit einer Gesamtfläche von insgesamt zwei Millionen Hektar wurden Technologien und Maßnahmen wie Ausbringung von kompostiertem Stroh zur Bodenverbesserung, Anbau mit Gründüngung, und Verwendung von organischen Düngern gefördert. Die Normen für städtische Abfälle wurden verschärft. Für die Entsorgung des Hausmülls werden Gebühren erhoben. Moderne Technologien für die Müllverbrennung werden verbreitet. Förderungsmaßnahmen zur Gewinnung und Nutzung von Methan aus Deponiegas werden ausgearbeitet. Technologien für die Abscheidung, Nutzung und Deponierung von Kohlendioxid werden erforscht und verbreitet. Ersten Statistiken zufolge blieb die Emission von Distickstoffmonoxid bei industrieller Produktion Ende 2010 auf dem Niveau des Jahres 2005. Das Wachstumstempo von Methan-Emissionen wurde angemessen reduziert.

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