Das Palastmuseum in der Verbotenen Stadt feiert dieses Jahr seinen 90. Geburtstag. 18 Figuren werden unter zahlreichen 1000 Schätzen neu arrangiert zusammen ausgestellt, der Bereich der Kaiserinnen und der Konkubinen wird das erste Mal geöffnet….
Laut einigen „offiziellen" Nachrichten (also tatsächlich News aus den Social Media Kanälen) sind einige der, noch nie der Öffentlichkeit gezeigten, niedlichen Figuren eine ziemliche Augenweide.Bis vor kurzem versteckten sich die süßen Löwen in den der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereichen und nun verbreiten sich ihre Bilder schnell im Internet.
In der bereits geöffneten Halle der Kampfkünste ist ein noch nicht veröffentlichtes Bild eines Brückenbogens. Auf dieser Brücke sind Löwen eingearbeitet, einer anders als der andere.
Auf der Ostseite der Brücke, von Süden beginnend, sind die vier am ungewöhnlichsten geformten Löwen. Eine Klaue am Hinterkopf, die andere auf dem Bauch, das Maul lächelt dabei etwas. Da sie dem Lauf der Zeit und den Witterungseinflüssen ausgesetzt waren, sind einige Gesichtszüge verwischt, aber sein Gesichtsausdruck sieht noch genauso aus wie früher.
Warum sind im Palastmuseum dermaßen lebendige und interessante Figuren? Wie allgemein bekannt ist, sind die Steinlöwen eigentlich aus dem Ausland importiert. In der Tang-Dynastie (618-907) wurden sie als Tribute in die alte Hauptstadt Chang'an (das heutige Xi'an) gebracht. Allerdings war das nur eine recht geringe Anzahl, nur der Kaiser und nur einige wenige hohe Beamte konnten sie bewundern. Sie wurden von den herausragendsten Künstlern ihrer Zeit gemacht, die diese Löwen aber nur aus Geschichten anderer Menschen, die ihre eigene Beschreibung hinzugefügt hatten, kannten. Daher wurden Züge von Pandas, Drachen und anderen Tieren vermischt und machen nun die unvergesslichen und unvergleichbaren Steinlöwen aus.
Im Wandel der Zeit hat sich auch der ästhetische Sinn der Menschen verändert. Ein Beispiel ist die Brücke aus dem Palastmuseum, über deren Baujahr noch kein abschließendes Urteil gefällt ist. Einige Experten meinen, sie wäre aus dem Anfang der Ming (1368-1644), andere sagen, sie wäre aus der Yuan-Dynastie (1271-1368). Liu Weidong, ein Experte für Steininschriften meint: „Einige Steinschnitzereien der Yuan-Dynastie sind sehr lebendig, der Kopf der Löwen ist groß und der Körper dünn, sie sehen ein wenig wie Frösche aus. Für mich ist das die Avantgarde der antiken Kunst."
In Beijing gibt es noch mehr dieser Steinlöwen. Beispielsweise gibt es im Tempel der Weißen Pagode ein Paar „fauler Löwen". Sie werden von Experten auf die Yuan-Dynastie datiert. Sie werden als „faul" bezeichnet, da sie ihren Kopf nicht auf den Schultern hochhalten.
Außerdem gibt es noch einige Löwen mit ungekämmten Haaren. Die Mehrheit der Steinlöwen hat die Haare streng geordnet in Locken gelegt, die den gesellschaftlichen Status widerspiegelten. Ein Beamter des höchsten der insgesamt neun Grade, wurde auch „13. Taibao" genannt. Daher durfte sein Steinlöwe 13 Locken tragen. Mit jedem Grad weniger durfte der Löwe eine Locke weniger haben. Sie brauchen sich aber nicht zu sorgen, dass Sie einen glatzköpfigen Löwen vor der Türe hätten, denn unter dem 7. Grad durfte man gar keinen Löwen vor sein Haus stellen.
Eine Statue anderer Art steht vor dem buddhistischen Tempel. Es ist eine Löwin mit wallendem Haar, in den Vorderpfoten ein kleiner Löwe, der den Kopf zu seiner Mutter reckt, als ob er spielen wollte. Ein weiterer frecher kleiner Löwe klettert ohne Umschweife heimlich am Rücken seiner Mutter hoch und streckt dabei sein kleines Köpfchen mit genauso wallendem Haar empor.
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