In den westlichen Bergregionen des autonomem Landkreises Dahua in dem autonomen Gebiet Guangxi lebt die nationale Minderheit der Yao. Hier sieht man fast überall hohe Steinhäuser in den Himmel ragen. Wegen der Bodenknappheit werden sie entlang der Straßen oder direkt an die Berghänge gebaut. Die Anwohner mögen ihre Häuser, aber sie geben auch Anlass für ungewöhnliche Klagen.
Die Yao flohen vor Krieg und Unterdrückung in die Täler des Karstgebirges und siedelten sich vor rund 1000 Jahren in den Landkreisen Qi Bailong und Bansheng an. Dort führten sie ein Leben nach alten Traditionen und pflanzten das ganze Jahr über Mais an. Doch davon konnten sie gerade einmal überleben.
Die traditionellen Häuser in der Region sind meist dreistöckig, die oberen Stockwerke ragen über das Erdgeschoss hinaus. Unten hält man Vieh, im zweiten Stock befinden sich die Wohnräume, die dritte Etage dient als Lebensmittellager. Weil die Häuser meistens aus Stroh oder Holz bestehen, ist die Brandgefahr hoch.
Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik verlassen viele Angehörige der jüngeren Generation die Bergregion und verdienen ihr Geld als Bauarbeiter in den Städten. Das führt dazu, dass sich die Ansichten über den Wohnungsbau allmählich verändern. Die materielle Not und die gewundenen Gebirgsstraßen erschweren jedoch den Häuserbau. Doch auch die zahlreichen Schwierigkeiten haben die Menschen nicht davon abgeschreckt, sich ein Haus an den Fuß der Berge zu bauen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Häuser, die direkt an der Straße errichtet werden. Sie kosten zwischen 100 000 und 300 000 Yuan. Das Geld für den Wohnungsbau stammt aus drei Quellen: den Gehältern der Wanderarbeiter, Regierungszuschüssen und Hilfen von Verwandten und Freunden.
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich die Strohhäuser im Landkreis Dahua in Holz-und Ziegelhäuser verwandelt haben. Durch die Sanierung und Modernisierung alter Häuser werden Veränderungen nun beschleunigt, Holz-und Ziegelhäuser werden im Nu zu mehrgeschossigen Steinhäusern. Schritt für Schritt verbessern sich so die Lebensbedingungen der Bevölkerung.
Oben: Neue mehrgeschossige Häuser an der Dorfstraße Unten: So sah das Dorf vorher aus
Viele Häuser im Dorf Bahao wurden direkt an die Straße gebaut
Für einige Häuser sprengten die Bewohner Löcher in die Berghänge
Links: Familie Meng Shaoyang baute sich ein zweistöckiges Haus Rechts: Nachbarn halfen beim Transport des Baumaterials ins Dorf
Lan Guimao(33, li.) bei den Bauarbeiten für sein Haus im Dorf Longyong im Kreis Bansheng
In einem einfachen Karren transportieren Bauern den Zement für die Renovierung ihres Hauses
Meng Guirong (40) bei den Arbeiten an seinem kleinen Backsteinhaus im Dorf Longding
Ein Bauer transportiert Eisenstangen auf seinen Schultern in ein schwer zugängliches Bergdorf. Wer Baumaterial nicht durch eigenen Körpereinsatz oder auf dem Rücken der Pferde in sein Dorf transportieren kann, muss an die Straße umziehen
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