Zum Neujahrsfest besuchen Tibeter das Johkang-Kloster und den Potala-Palast und beten um Erfüllung ihrer Neujahrswünsche.
Tausende Butter-Kerzen flackern am Vorabend des tibetischen Neujahrsfestes Losar im Johkang-Kloster in Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet. In diesem Jahr fiel das Fest auf den 2. März, an diesem Tag strömten die Menschen in das Kloster, um gute Wünsche für das neue Jahr zu entbieten.
Die Schlange formierte sich seit dem Nachmittag und wand sich über mehr als 600 Meter in Richtung Tempel, bevor dieser seine Türen um 19 Uhr für die Neujahrszeremonie öffnete. Die Feier dauerte bis 6 Uhr am folgenden Morgen. Man hatte im Vorfeld mit rund 100.000 Teilnehmern gerechnet, erklärte Nima Ciugene, ein hochrangiger Mönch.
Das Johkang-Kloster ist eines der wichtigen Ziele für tibetische Pilger. Die Haupthalle beherbergt eine Statue, die Sakyamuni im Alter von 12 Jahren darstellt. Sie wurde anlässlich der Hochzeit von Wencheng (625-680), einer Prinzessin aus der Tang-Dynastie (618-907), mit dem damaligen König Tibets, Songtsem Gampo, ins Land gebracht.
Auch Nima Ciugene entbot seine drei Neujahrswünsche. Sein erster Wunsch: gutes Wetter, eine reiche Ernte und gesundes Vieh. Sein zweiter Wunsch: die Erfüllung des chinesischen Traums von dem Wiederaufleben der Nation, sein dritter Wunsch: eine friedliche Welt.
Um Mitternacht wurde ein lautes Feuerwerk gezündet, es verkündete den Beginn des neuen tibetischen Jahres und war der Höhepunkt wochenlanger Vorbereitungen.
Am Morgen des 2. März bildete sich auch vor dem Potala-Palast eine lange Schlange. Hier wartete die 30-jährige Drolma mit ihrem Ehemann, dem sechsjährigen Sohn und der fünfjährigen Tochter, allesamt in traditionelle Tracht gekleidet. Sie wolle um Glück für ihre Familie und den Weltfrieden beten, sagte Drolma.
Erleuchtung: Butterkerzen säumen am 1. März, dem Vorabend des tibetischen Neujahrsfestes, den Weg vom Eingang bis zur Haupthalle des Jokhang-Klosters in Lhasa (Wang Hairong)
Neujahrswünsche: Nima Ciugene, ein hochrangiger Mönch des Jokhang-Klosters, teilt seine Neujahrswünsche anwesenden Reportern mit.
Schlangestehen: Besucher warten am Vorabend des tibetischen Neujahrsfestes am Jokhang-Kloster.
Lange Schlange: Geduldig warten Tibeter darauf, dass sie das Kloster betreten können.
In der Warteschlange: Drolma, eine Frau aus Lhasa, und ihre beiden Kinder vor dem Potala-Palast. Der Besuch des Palastes am Neujahrstag ist eine alte Tradition.
Auch am Neujahrsmorgen warten zahlreiche Menschen vor dem Potala-Palast. |