30-11-2009
China in den Augen der Ausländer
Wein Made in China
von Rebecca Sumy Roth

 

100.000 Flaschen Wein pro Jahr werden auf Chateau Bolongbao hergestellt. Das ist nicht so viel im Vergleich zu den großen Marktführern wie Changyu, Dragon Seal oder Great Wall.

Doch Zhou Fuling geht es um Qualität statt Quantität. In seinen Wein kommen ausschließlich Trauben aus eigenem Anbau. Das ist auf dem chinesischen Markt eher eine Ausnahme, befindet Ma Huiqin von der Universität für Agrarwissenschaften und legt ihren Finger gleich auf den wunden Punkt: Anders als Weinbauern in traditionellen Weinländern hätten chinesische Bauern außer mit dem Anbau der Trauben kaum etwas mit der Weinherstellung zu tun. Kaum einer von ihnen würde den Wein auch selbst  trinken, vermutet Professorin Ma. Daher hätten die Bauern auch keine Vorstellung davon, wie wichtig die Qualität der Trauben für die Weinproduktion sei. Sie würden die großen Weinhersteller nur mit Trauben beliefern und da sie nicht nach Qualität sondern nach dem Volumen der Lieferung bezahlt würden, wäre ihnen natürlich wichtig, eine möglichst große Ernte einzufahren. Hochklassige Trauben zu bekommen sei also sehr schwierig in China. Oft würden chinesische Weinhersteller daher massenhaft Wein aus dem Ausland dazukaufen, um den heimischen Wein damit aufzustocken.

 

Der Bedarf nach Wein ist groß in China. Der Weinkonsum in China wächst nach Angaben des chinesischen Wein-Business Online-Magazins www.wines-info.com jährlich um etwa 35%. Dabei ist Weintrinken erst noch im Kommen. Gerade einmal bei ein Prozent liegt der Weinkonsum im Moment im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken.

 

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